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Test

Huawei Mate 40 Pro im Test: Tolles Smartphone in Software-Not

Mit dem Mate 40 Pro bringt Huawei seine mittlerweile dritte High-End-Smartphone-Generation ohne Google-Dienste auf den deutschen Markt. In unserem Test werden wir mit der App-Gallery immer noch nicht warm, auch wenn die Kamera ein Knaller ist.

10 Min.
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Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

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Auf das Huawei Mate 30 Pro im Herbst 2019 und die P40-Serie im Frühjahr 2020 folgt das Mate 40 Pro, bei dem Huawei weiterhin aufgrund der US-Sanktionen komplett ohne Google-Dienste und Play-Store auskommen muss. Mit App-Gallery und den eigenen Diensten hat der Hersteller zwar schon allerhand erreicht, es hakt dennoch hier und dort. Abgesehen davon kann es sich in vielerlei Hinsicht sehen lassen, auch wenn das schimmernde, top-verarbeitete 1.200-Euro-Smartphone* in puncto Handling und Design nicht jedem zusagen dürfte.

Design des Huawei Mate 40 Pro: Edel und schimmernd

Huawei Mate 40 Pro: Die gläserne Rückseite schimmert. (Foto: t3n)

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Das Mate 40 Pro orientiert sich optisch an seinem direktem Vorgänger, dem Mate 30 Pro aus dem Vorjahr. Es ist im Vergleich zum P40 Pro (Test) etwas eckiger gehalten und hat ein die Front füllendes Display, das sich im 88-Grad-Winkel stark um die Gehäuseseiten schmiegt. Während die Lautstärkeregelung beim Mate 30 Pro virtuell im Display realisiert wurde, hat der Hersteller offenbar gemerkt, dass das nicht so gut ankam und eine klassische Lautstärkewippe oberhalb des Powerbuttons integriert. Durch den stark geschwungenen Bildschirm sind Power- und Lautstärkeknöpfe sehr weit nach hinten – nah an die Rückseite – verlegt und recht schmal gestaltet. Die Bedienung ist deshalb ein wenig gewöhnungsbedürftig. Praktisch für Linkshänder: Per seitlichem Doppeltipp auf den Bildschirm kann die virtuelle Lautstärkeregelung weiterhin aktiviert werden.

Problematisch wird die Positionierung der Buttons vor allem, wenn man das Gerät in die im Lieferumfang enthaltene, transparente Silikonschutzhülle packt. Denn dadurch wird ihr Druckpunkt kaum definierbar; zudem muss mehr Kraft aufgewendet werden, um den Powerbutton zu betätigen. Das fühlt sich leider wenig überzeugend an. Eine Schutzhülle steht dem Mate 40 – zumindest dem schwarzen Modell – jedoch gut zu Gesicht, da die Rückseite ein regelrechter Fettfingermagnet ist. Die glänzende Glasoberfläche sieht selbst nach kurzer Benutzung nicht mehr sonderlich ansehnlich aus.

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Huawei Mate 40 Pro von der Seite mit Lautstärkewippe. (Foto: t3n)

Das rückseitige Kamera-Element des Mate 40 ist kreisrund und im Ansatz am Mate 30 Pro orientiert. Allerdings sind die vier Linsen nicht wie beim Vorgänger im Innenbereich des Kreises arrangiert, sondern weiter nach außen gewandert. Das Ganze sieht äußerst schick und markant aus.

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Abseits unserer Kritikpunkte, die nicht jeder teilen muss, ist das Mate 40 Pro makellos verarbeitet und liegt ausgezeichnet in der Hand. Es gehört allerdings mit seinem 6,76-Zoll-Bildschirm zu den größeren Smartphones – hier hat uns das P40 Pro (Test) mit einer Bilddiagonale von 6,58 Zoll besser gefallen. Zudem ist es weniger eckig und hat einen weniger stark geschwungenen Bildschirm, sodass die seitlichen Knöpfe besser erreichbar sind.

Huawei Mate 40 Pro von unten. (Foto: t3n)

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Display und Performance des Huawei Mate 40 Pro

Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

Wer sich mit dem durchaus beeindruckenden Waterfall-Display anfreunden kann und sich nicht an Verzerrungen an den Rändern stört, bekommt ansonsten einen ausgezeichneten und kontraststarken Oled-Bildschirm mit 2.772 x 1.344 Pixeln, der Farben ausgewogen und dennoch knackig darstellt. Dank dynamischer 90-Hertz-Bildwiederholfrequenz fühlen sich Eingaben und Interaktionen mit dem Display direkt und flüssig an. Um den Akku zu schonen, kann der Bildschirm automatisch je nach Anwendung zwischen 60 und 90 Hertz wechseln.

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Links oben in den Bildschirm sind per Hole-Punch in Pillenform eine 13-Megapixel-Selfie-Kamera mit f/2.4-Blende und ein 3D-Sensor eingelassen. Die Selfie-Kamera kann Fotos im Standard- und Ultraweitwinkelformat aufnehmen, zudem unterstützt sie Gruppenselfies und Aufnahmen im Hochformat. Die Fotoqualität ist gut. Weiter dient die Kamera für die schon mit dem Mate 30 Pro eingeführte Gestensteuerung, die wir als reines Gimmick sehen. Praktischer ist hingegen die Anwesenheitserkennung: Das Smartphone registriert über den Sensor, ob der Nutzer auf den Bildschirm schaut, und zeigt gegebenenfalls Informationen wie Datum, Uhrzeit und Benachrichtigungen auf dem Always-on-Display an.

Der 3D-Sensor dient derweil zur biometrischen Gesichtserkennung, ähnlich wie Huawei sie schon im Mate 20 Pro verbaut hatte. Der 3D-Sensor gilt als sicherer als die in vielen Smartphones eingesetzte 2D-Gesichtserkennung, die per Frontkamera realisiert wird. Weiter ist im Display ein Fingerabdruckleser integriert, der das Gerät zuverlässig entriegelt. Schneller geht es aber über die Gesichtserkennung.

Als Rechenkern dient Huaweis hauseigener Kirin-9000-Chip, der wie Apples A14- und M1-Chip im Fünf-Nanometer-Verfahren gefertigt wurde. Im Unterschied zu Apples A14 hat Huawei allerdings noch ein 5G-Modem auf dem SoC (System-on-a-Chip) unterbringen können. Unterstützt wird der Chip von acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Flashspeicher. Im Zusammenspiel der Komponenten liefert das Mate 40 Pro eine ausgezeichnete Leistung, auch rechenintensive Anwendungen oder Spiele meistert das Gerät, ohne ins Schwitzen zu kommen. Im Zusammenspiel mit dem 90-Hertz-Display und der EMUI-11-Software fühlt sich das Ganze äußerst schnell und flüssig an.

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Der Kirin 9000 dürfte bis auf Weiteres Huaweis letzter High-End-Chip sein, da der Hersteller mit dem bisherigen Auftragsfertiger TSMC, der auch an Apple liefert, keinen Handel mehr treiben darf. Die letzten Chips von TSMC hat Huawei Mitte September erhalten. Huawei hat keine Kapazitäten, um die eigenen Chips komplett selbst herzustellen. Immerhin hat der Hersteller die neuen Chips von TSMC umfangreich vorproduzieren lassen und konnte einen guten Vorrat anlegen. Wie groß dieser Vorrat ist, wird aber nicht kommuniziert.

Huawei P40, P40 Pro und P40 Pro Plus – Spezifikationen im Vergleich

ModellHuawei Mate 40 ProHuawei P40 ProHuawei P40 Pro Plus Huawei P40
BetriebssystemAndroid 10, EMUI 11 (AOSP, keine Google-Dienste)
Android 10, EMUI 10 (AOSP, keine Google-Dienste)
Android 10, EMUI 10 (AOSP, keine Google-Dienste)
Android 10, EMUI 10 (AOSP, keine Google-Dienste)
Display6,76 Zoll OLED, 2.772 x 1.344 Pixel, 90 Hertz, „Horizon“-Display mit 88-Grad-Winkel, 456 ppi, HDR6,58 Zoll, OLED, 2.640 x 1.200 Pixel
90 Hertz
6,58 Zoll, OLED, 2.640 x 1.200 Pixel
90 Hertz
6,1 Zoll, OLED, 2.340 x 1.080 Pixel
ProzessorKirin 9000 Octa-Core CPU, 5 nm, 1 × Cortex-A77 @3,13 GHz,
3 × Cortex-A77 @2,54 GHz, 4 × Cortex-A55 @ 2,05 GHz
Kirin 990 OctaCore CPU, 2x Cortex-A76 2,86 Ghz, 2x Cortex-A76 2,36 Ghz, 4x Cortex A55 1,95 Ghz
Kirin 990 OctaCore CPU, 2x Cortex-A76 2,86 Ghz, 2x Cortex-A76 2,36 Ghz, 4x Cortex A55 1,95 Ghz
Kirin 990 OctaCore CPU, 2x Cortex-A76 2,86 Ghz, 2x Cortex-A76 2,36 Ghz, 4x Cortex A55 1,95 Ghz
Arbeitspeicher8 GB RAM8 GB RAM8 GB RAM8 GB RAM
Interner Speicher256 GB ( per nm-Karte erweiterbar)256 GB ( per nm-Karte erweiterbar)512 GB ( per nm-Karte erweiterbar)128 GB ( per nm-Karte erweiterbar)
Hauptkamera50 MP UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f/1.9 AF, OIS;
20 MP mit f/1,8, AF;
12 MP mit f/3,4, AF, OIS
50 MP UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f/1.9, OIS, 40 MP Video- und Ultraweitwinkel-Kamera, 12 MP 5x-Telefoto, f/3.4, 50x-Digitalzoom, ToF50 MP UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f/1.9, OIS, 40 MP Video- und Ultraweitwinkel-Kamera, 12 MP 3x-Telefoto, f/3.4, zweite Telefoto mit 10x-Zoom, 100x-Digitalzoom, ToF50 MP UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f/1.9, 16 MP Ultraweitwinkel-Kamera, 8 MP 3x Telephoto mit OIS, 30x-Digitalzoom
Frontkamera13 MP, 1080p
Display-Blitz, f/2,4
32 Megapixel, f/2.2 (Haupt- und Tiefensensor), IR-Sensor32 Megapixel, f/2.2 (Haupt- und Tiefensensor), IR-Sensor32 Megapixel, f/2.2
Akkukapazität4.400 mAh (fest verbaut)4.200 mAh (fest verbaut) 4.200 mAh (fest verbaut)3.800 mAh (fest verbaut)
KonnektivitätLTE, 5G, Bluetooth 5.2, WiFi 6 Plus, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS, IP68LTE, 5G, Bluetooth 5.1, WiFi 6 Plus, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS, IP68LTE, 5G, Bluetooth 5.1, WiFi 6 Plus, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS, IP68 LTE, 5G, Bluetooth 5.1, WiFi 6 Plus, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS
Abmessungen163 x 75,5 × 9,10 mm 158,2 x 72,6 x 8,95 mm
158,2 x 72,6 x 8,95 mm
148,9 x 71,06 x 8,5 mm
Gewicht212 g209 g226 g175 g
FarbenBlack, Silver FrostBlack, Blush Gold, Silver FrostSchwarz und Weiß - KeramikrückseiteBlack, Blush Gold, Silver Frost
SonstigesIn-Display-Fingerabdrucksensor, USB Typ C (USB 3.1), IR-LED, Supercharge mit 66 Watt, Wireless Charging mit 50 WattIn-Display-Fingerabdrucksensor, SuperCharge 2.0 mit 40 Watt, Wireless mit 27 Watt; USB Typ-C (USB 3.1), IR-LED, IP68In-Display-Fingerabdrucksensor, SuperCharge 2.0 mit 40 Watt, Wireless mit 40 Watt; USB Typ-C (USB 3.1), IR-LED, IP68In-Display-Fingerabdrucksensor, USB Typ C (USB 3.1), IR-LED. Supercahge it 22,5 Watt
Preis (UVP)1.199 Euro*999 Euro*ca 1.400 Euro799 Euro*

Der Akku des Mate 40 Pro lädt turboschnell

Der Energiespeicher des mit 212 Gramm nicht gerade leichten Mate 40 Pro (zur Ehrenrettung: Das iPhone 12 Max wiegt knapp 230 Gramm) ist mit 4.400 Milliamperestunden relativ großzügig bemessen, während andere Hersteller wie Samsung beim S20 Ultra sogar schon zu 5.000 Milliamperestunden greifen. Die Laufzeit des Geräts ist, wie es sich für ein Modell der Mate-Reihe gehört, ausgezeichnet – bis zu anderthalb oder zwei Tage können je nach Nutzungsverhalten möglich sein. Wenn der Akku wieder geladen werden muss, geht das rasch vonstatten. Huaweis neues Modell kann mit bis zu 66 Watt kabelgebunden und kabellos mit 50 Watt aufgeladen werden. Das 66-Watt-Netzteil liegt dem Lieferumfang wie bisher bei.

Weiter sind WLAN nach ax-Standard (Wi-Fi 6), LTE und 5G sowie Bluetooth 5.2 an Bord. Das Mate 40 Pro bietet zudem Schutz gegen Wasser und Staub nach Schutzart IP68.

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Huawei Mate 40 Pro mit ausgezeichneter Kamera

Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

Eines der Highlights in Huaweis Mate-Serie – aber auch der P-Reihe – ist die Kamera: Die im Mate 40 Pro verbaute Triple-Hauptkamera wurde wieder mit Leica entwickelt und ähnelt im Großen und Ganzen der des P40 Pro (Test). Sie besitzt einen 50-Megapixel-Sensor mit f/1.9-Blende, die 20-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera kommt mit f/1.8-Blende und die Telezoom-Linse bringt einen Zwölf-Megapixel-Sensor mit optischem Bildstabilisator (OIS), f/3.4-Blende und fünffache optische Vergrößerung mit.

Wie nicht anders erwartet, liefert Huaweis Mate 40 Pro eine ausgezeichnete Fotoqualität ab – und das sowohl mit der Weitwinkelkamera als auch der Ultraweitwinkellinse. Bei Tageslicht produzieren die Kameras knackige und detailreiche Resultate mit realistischen Farben. Auffällig gut ist dabei die Bilddynamik, die bei starken Hell-Dunkel-Kontrasten erkennbare Details in dunkleren Sektionen zeigt, während die hellen Bereiche nicht überbelichtet werden. Bei Dunkelheit liefert die Kamera auch sehr gute Fotos, die wenig Rauschen aufweisen.

Ausgezeichnet ist auch wieder der Zoom: Sowohl bei fünffacher optischer als auch der zehnfachen hybriden Vergrößerung produziert die Kamera schicke Fotos, die trotz der Zoomstufe gut zu gebrauchen sind. Je stärker die bis zu 50-fache Vergrößerung wird, desto unbrauchbarer und pixeliger werden die Fotos – bis zur 20- bis 25-fachen sind durchaus noch Details zu sehen. Bei Dunkelheit sind die Telefotokameras nicht unbedingt zu empfehlen.

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Huawei Mate 40 Pro – unebearbeitete Testofotos
Huawei Mate 40 Pro Testofoto. (Foto: t3n)

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Neu im Mate 40 Pro ist die sogenannte „Tracking Shot“-Funktion: Das neue Feature soll beim Fokussieren seines Motivs helfen. Nutzerinnen und Nutzer können eine Person festlegen, die während der Aufnahme mit automatischem Schwenk und Zoom stets im Fokus bleiben soll. Das funktioniert auch recht gut.

Bei Videoaufnahmen holt Huawei langsam auf – zwar kommt der Hersteller noch nicht an Apples iPhones heran, an die Videos von Samsung aber durchaus. Es lassen sich Videos mit bis zu 4K-Qualität mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) in hoher Qualität und guter Bildstabilisierung aufnehmen. 8K-Videos wie Samsung schafft Huawei noch nicht, das ist aber zu vernachlässigen. Zudem hat Huawei ein paar neue Funktionen wie HDR bei Videos und eine Motivverfolgung integriert. Während ersteres Feature noch etwas ausbaufähig ist, funktioniert der kontinuierliche Autofokus, mit dem sich bewegende Objekte stets im Fokus sind, recht gut.

Die Software des Huawei Mate 40 Pro: EMUI 11 mit Android 10 und ohne Google

Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

Aufseiten der Software setzt Huawei auf eine eigene Android-Version mit der Nutzeroberfläche EMUI 11. Trotz der Versionsnummer basiert das System nicht auf dem aktuellen Android 11, sondern noch auf Googles 2019er OS-Version Android 10. Wie schon das Mate 30 Pro und die P40-Serie muss auch das neueste Modell aufgrund der US-Sanktionen ohne Google-Dienste und den Play-Store auskommen. Die zum Einsatz kommende Open-Source-Version (AOSP) wird ohne direkten Austausch mit Google angepasst.

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Trotz der betagten Android-Variante – Huawei verrät noch nicht, ob es noch Android 11 geben soll – hat der Hersteller seinem Android-Fork ein paar neue Funktionen hinzugefügt. Allen voran gibt es nun ein Always-on-Display (AOD), auf dem neue Nachrichten, Uhrzeit und Datum sowie schicke Kunst oder Bilder angezeigt werden können.

EMUI 11 auf dem Mate 40 Pro bietet eine Auswahl an AOD-Designs. (Screenshots: t3n)

Um Energie zu sparen, kann das AOD in ein EOD (Eyes-on-Display) umgewandelt werden, sodass Inhalte nur erscheinen, wenn ihr auf den Bildschirm tappt oder draufschaut. Das Ganze funktioniert ausgezeichnet, ist smart und sieht gut aus.

Das AOD oder EOD des Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

Die Optik oder neue Funktionen wie schwebende App-Fenster sind nicht das Problem Huaweis. Wie schon im Test des P40 Pro und unserem umfangreichen Test von Huaweis eigenem Ökosystem mit Play-Store-Alternative App-Gallery und HMS ist das große Problem die fehlende App-Vielfalt.

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Nicht nur fehlen Anwendungen wie Gmail, Google Maps oder Youtube, die sich teils zwar per Browser oder eingeschränkt per App-Installation nutzen lassen. Populäre Apps wie Netflix, Spotify, Disney Plus und viele weitere sind weiterhin nicht im Huawei-App-Kosmos verfügbar. Das Angebot wächst zwar konstant, wie der Hersteller immer wieder mitteilt, doch es wächst nicht schnell genug. Immerhin bietet Huawei mit Here und der eigenen Lösung Petal Maps schon Alternativen zu Google Maps an – sie können zwar nicht mithalten, sind aber durchaus nutzbar. Eine Bezahlfunktion wie Google Pay fehlt jedoch, auch wenn der Hersteller im Sommer versprach, Huawei Pay nach Deutschland zu bringen. Die Pläne haben sich jedoch geändert: Bevor die eigene Payment-Lösung bereitgestellt wird, sollen erst offizielle Banking-Anwendungen in der App-Gallery landen.

Auf dem Mate 40 Pro lassen sich Apps entweder aus der App-Gallery oder via Petal-Search per APK beziehen. (Screenshots: t3n)

Um die klaffende Lücke an Apps dennoch zu schließen, setzt der Hersteller auf Apps wie die eigene Meta-App-Suchmaschine Petal-Search, mit der über zehn APK-Quellen nach der gesuchten Apps durchforscht werden, um sie anschließend manuell installieren zu können. Sind die Anwendungen auf dem Smartphone installiert, aktualisieren sie sich nicht automatisch im Hintergrund. Immerhin bietet die Huawei-Lösung neuerdings die Option, die auf diesem Wege installierten Apps per Knopfdruck hintereinander automatisiert herunterzuladen – einzeln aktualisieren muss sie dennoch weiterhin. Wirklich Nutzerfreundlich ist das jedoch immer noch nicht.

Als offizielle Lösung für nicht verfügbare Apps bietet Huawei sogenannte Quick-Apps an, die nur 20 Prozent des Codes einer nativen App umfassen und ohne Installation auskommen. Sie decken jedoch nur die Basisfunktionen der Anwendungen ab und sind über die App-Gallery installierbar.

Huawei Mate 40 Pro – die App-Gallery zeigt beim Öffnen sekundenlang Werbung. (Foto: t3n)

Ein Punkt, der nicht nachvollziehbar ist und seit Monaten nicht geändert wird, ist die dreisekündige Vollbildwerbeanzeige für eine beliebige „Billig-App“ beim Öffnen der App-Gallery. Laut Huawei verdient der Hersteller kein Geld damit, zudem sollen im Grunde nur für den Nutzer relevante Anwendungen beworben werden. Auch wenn mir Werbung für Spotify angezeigt werden sollte: Auf einen Premium-Smartphone, das knapp 1.200 Euro* kostet, hat so etwas unserer Meinung nach nichts zu suchen.

Fazit: Gutes Smartphone mit Software-Problem

Huawei Mate 40 Pro. (Foto: t3n)

Huawei hat mit seinem Mate 40 Pro das gleiche Problem wie bereits beim P40 Pro. Die Hardware ist fähig und ausgezeichnet, wenngleich das Design des Mate 40 Pro unserer Meinung nach weniger gelungen ist als beim Frühjahrsmodell. Vor allem das Waterfall-Display mit seinen seitlichem Bildschirm mutet mittlerweile ein wenig altbacken an, da viele Mitbewerber sich von dieser Designentscheidung verabschieden. Mit dem P40 Pro hatte Huawei mit dem in alle vier Richtungen leicht gebogenen Bildschirm im Grunde schon gezeigt, wie moderne Smartphones aussehen können.

In Sachen Kamera kann Huawei niemand so schnell etwas vormachen, wie auch etwa die Kameraspezis von DXO-Mark attestieren. Die Kamera ist zwar ein relevantes Kaufkriterium geworden, aber nicht das einzige. So ist auch die Software und das zugrunde liegende Ökosystem ein Faktor – und hier ist Huawei mit seiner App-Gallery noch nicht so weit, auch wenn der Hersteller innerhalb der letzten 18 Monate mächtig Dampf gegeben hat.

Dennoch können wir unser Fazit zum P40 Pro wiederholen: Es dürfte sicherlich ein paar Fans geben, die sich über die Abwesenheit der Google-Dienste freuen – die Mehrheit der Smartphone-Nutzer wird den Komfort und das große App-Angebot Googles schmerzlich vermissen. Das Angebot der Huawei-App-Gallery ist zurzeit einfach noch zu gering, um mit Googles oder Apples Ökosystem mithalten zu können, auch wenn das Unternehmen seine Plattform so positioniert.

Sucht ihr jedoch ein Google-freies Premium-Smartphone mit toller Kamera und einem ansprechenden Design, macht ihr mit dem Mate 40 Pro wenig falsch – es schlägt allerdings mit 1.200 Euro zu Buche*. Wollt ihr weniger ausgeben, solltet ihr euch das P40 Pro ansehen, das eine ähnliche Kameraleistung in etwas kompakterer Schale hat. Das bekommt ihr etwa bei Amazon schon für 660 Euro* – also knapp 600 Euro weniger.

Pro:

  • gutes Display
  • sehr gute Kamera
  • Speicher erweiterbar
  • 3D-Gesichtsentsperrung
  • sehr gute Performance
  • Wasser und Staubresistent nach IP68
  • sehr schnelle Ladefunktion

Kontra:

  • kein aktuelles Android
  • keine Google-Dienste
  • Krümmung des Displays zu stark
  • teuer
  • kein mobiles Bezahlen möglich
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Dein t3n-Team

Andreas

Gründlich recherchierte Beschreibung des Huawei Mate 40 pro. Hat mir gut gefallen. Als Pluspunkte haben mir besonders die sehr gute Kamera und Performance, sowie die rasante Ladefunktion imponiert. Im Vergleich mit anderen Handys schon ein Spitzengerät, wenn man auf Google verzichten kann.

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