5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: Der tiefere Sinn von Charts und Awards
Advent, Advent, das Jahr verrennt. Spätestens, wenn es in den Social Streams wieder die persönlichen und/oder allgemeinen Charts aus allen möglichen Bereichen und auf allen möglichen Plattformen regnet, dann ist klar: Lange kann es nicht mehr dauern.
Mit Spotify dürften wir weitestgehend durch sein, aktuell läuft die Welle von Apple Music. Dazu gibt es natürlich die Charts mit den besten Apps bei iOS und Android, den erfolgreichsten Videos auf Youtube und so weiter und so fort.
Verstärkt wird der Effekt durch ein buntes Allerlei an digitalen Adventskalendern, bei denen es mehr oder weniger hübsche Sachen zu gewinnen gibt. Bemerkung am Rande: Wirklich hübsche Sachen gibt es beim Adventskalender von t3n – aber das war euch ja eh klar, oder?
Während es also an allen Ecken und Ende von jahreszeitlich geprägten Angeboten nur so wimmelt, stellt sich die Frage: Was macht das mit uns? Und ja, natürlich nervt es manchmal, wenn 90 Prozent der Inhalte auf einer Plattform aus Charts bestehen. Im Grunde ist das aber eine schöne Sache, die gleich mehrfach positive Wirkung erzielen kann. Das geht über die Musik-Empfehlung durch Experten ebenso hinaus wie über – je nach Gemüt – Mitleid oder Schadenfreude für Eltern, deren Playlists durch den Nachwuchs unrettbar verseucht sind.
Vielleicht sogar unterbewusst gibt uns das ganze Spektakel auch den Hinweise, selbst Bilanz zu ziehen. Was war das für ein Jahr? Was war gut? Was war schlecht? Was kann bleiben? Was muss sich ändern?
Was mit Musik oder Apps beginnt, führt nicht selten in andere Lebensbereiche. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass gerade Musik sehr oft auch mit sehr konkreten Situationen verbunden ist. Auf diese Weise werden in uns Erinnerungen geweckt und wir haben die Möglichkeit, uns noch einmal mit dem Guten aber auch mit dem weniger Guten auseinanderzusetzen und unsere ganz persönliche Bilanz zu ziehen.
Die muss dann auch gar nicht in den Instagram-Stories geteilt werden, um einen echten Wert zu haben.
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1. Die besten und erfolgreichsten Apps des Jahres
Alle Jahre wieder küren Apple und Google die besten Anwendungen in ihren jeweiligen Stores. Apples App-Store-Redaktionsteam zeichnet dabei „herausragende App-Entwickler:innen und deren Apps für iPhone, iPad, Mac, Apple TV und Apple Watch“ aus.
Im Fokus standen in diesem Jahr Anwendungen, die Nutzer:innen dazu inspiriert haben, sich „intensiver mit der Welt auseinanderzusetzen, ihre Fantasie zu beflügeln und mit Freund:innen und Liebsten in Verbindung zu bleiben“, so Apple. Zwei der ausgezeichneten Unternehmen, Synium Software und HandyGames, stammen sogar aus Deutschland.
Die diesjährigen Gewinner:innen stünden „für die zahlreichen Möglichkeiten, die der App-Store und das Ökosystem der Apple-Geräte“ böten. Entsprechend breit gefächert sind auch die Apps, die es auf das Siegerpodest geschafft haben.
Die App „Bereal“ aus der Kategorie „Soziale Netze“ liefert beispielsweise laut Apple „einen authentischen Einblick in das Leben ihrer Familie und Freund:innen“. Für mehr Ausgewogenheit im Leben sorge die Apple-Watch-App „Gentler Streak“. Der App-Store-Award aus der Kategorie iPad-Apps geht an die App „Goodnotes 5“, die „digitale Notizen mit erstklassiger Unterstützung des Apple Pencil auf ein neues Level“ hebe.
Auch Google hat in Anlehnung an Apples App-Store-Awards die besten Programme und Spiele für das Android-System ausgezeichnet. Zum ersten Mal hat der Konzern dabei separat Apps und Spiele für das Chromebook gewürdigt. Bei den Spielen sind zudem neue Kategorien dazugekommen. So zeichnete die Jury zum ersten Mal das beste Story-Spiel, das beste fortlaufende Spiel (mit Live-Service) und das beste Spiel im Play-Pass-Kontingent aus.
Als beste App im Jahr 2022 zeichnete der Google-Play-Store die App „Dream“ von Wombo aus. Wer einen Text in ein Feld eingibt und dazu einen Stil anwählt, erhält ein automatisch generiertes Bild. Damit steht der Generator in der Tradition von Dall-E, Starry AI, Mindverse, Neuroflash und wie sie alle heißen.
Der Publikumspreis geht an „Bereal“. Das sogenannte Anti-Instagram holt sich damit auf beiden Plattformen einen Preis ab.
2. Text-KI kann jetzt auch Gedichte schreiben
Die Text-KI GPT-3 von OpenAI sorgt mit einer spektakulären Weiterentwicklung für Furore: Sie ermöglicht es ihr, Gedichte und Reime zu kreieren. Die Qualität der Gedichte kann sich sehen lassen.
Das von Microsoft und Elon Musk geförderte Unternehmen OpenAI, das sich mit der Erforschung von künstlicher Intelligenz beschäftigt, hat sich mit seiner Text-KI GPT-3 längst einen Namen in der KI-Szene gemacht. Jetzt hat OpenAI das neue GPT-3-Modell namens „text-davinci-003“ angekündigt. Neben der Fähigkeit, komplexere Anweisungen handhaben und Inhalte in längerer Form produzieren zu können, glänzt es speziell damit, Gedichte und Reime zu verfassen.
OpenAI stellt GPT-3 mit einer Programmierschnittstelle zur Verfügung. Gegen eine Gebühr (0,02 US-Dollar pro 1.000 Token) können alle Interessierten mit einem OpenAI-Konto mit der KI über eine spezielle „Playground“-Website experimentieren. Das erfordert keine Programmierkenntnisse. Dort können Anweisungen erteilt werden, die GPT-3 direkt unter der Eingabeaufforderung nun auch in Gedichtform umwandelt.
3. Online-Adventskalender 2022 für Tech-Liebhaber
Nichts verkürzt das Warten auf Weihnachten besser als ein Adventskalender. Schokolade ist dabei nett, aber langweilig! Wie wäre es denn stattdessen mit einem Online-Adventskalender voller Rabatte und Gewinnspiele, mit Gratis-Software, coolen Gadgets und vielen weiteren Überraschungen, die das Nerd-Herz höher schlagen lassen?
Möglichkeiten gibt es dafür einige. Auch von t3n gibt es dieses Jahr natürlich auch wieder einen Adventskalender! Wir verlosen Gewinne wie die Cinebar Lux von Teufel, einen Rimowa-Koffer und das iPhone 14 – auch dabei ist das iPad Air mit Pencil und Hülle. Mitmachen lohnt sich also!
Das gilt auch für einige andere Kalender. Advent of Code beispielsweise ist ein Projekt von Eric Wastl. Dabei gibt es jeden Tag ein Rätsel, das Programmierer:innen in einer Sprache ihrer Wahl lösen können. Der Schwierigkeitsgrad variiert, sodass es ab und zu wirklich kniffelig wird. Es gibt mittlerweile eine starke AoC-Community, die sich gemeinsam motiviert und unterstützt.
4. Sam Bankman-Fried: Die FTX-Milliarden sind weg
Noch vor wenigen Wochen war FTX eine der größten Kryptobörsen der Welt. Das Vermögen ihres Gründers Sam Bankman-Fried (SBF) wurde von Forbes und Bloomberg zeitweise auf über 26 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Jetzt ist alles ganz anders: FTX ist insolvent, der Gründer und ehemalige CEO musste sich von seinen Milliarden verabschieden. Das zumindest sagt Sam Bankman-Fried, genannt SBF, selbst. Er hat sich zum ersten Mal seit Mitte November öffentlich zu Wort gemeldet. Von seinem Wohnsitz auf den Bahamas aus war er bei dem von der New York Times veranstalteten Dealbook Summit zugeschaltet.
Dabei gab sich der FTX-Pleitier reumütig: „Wir haben komplett versagt“, gestand Bankman-Fried ein. Zudem habe er nie versucht, jemanden zu betrügen. Er sei schockiert darüber, was aus dem florierenden Geschäft im vergangenen Monat geworden sei.
Warum er, wie ihm vorgeworfen wird, Kundengelder in Milliardenhöhe von FTX abgezogen habe, um sein anderes Unternehmen, Alameda Research, zu retten, war Bankman-Fried allerdings keine Erklärung wert.
Stattdessen tat er sich lieber selbst leid. „Ich hatte einen schlechten Monat“, sagt SBF. Ihm selbst sei im Vergleich zu den finanziell rosigen Zeiten der vergangenen Monate nur noch wenig vom einstigen Vermögen geblieben. Auf einem Bankkonto habe er noch 100.000 Dollar, so Bankman-Fried.
FTX-Chef John Ray, der im Zuge des Konkursverfahrens die SBF-Nachfolge antrat, findet deutlichere Worte: Er habe noch nie in seiner Karriere „solch ein komplettes Versagen an Unternehmenskontrolle und so einen Mangel an vertrauenswürdigen Finanzinformationen erlebt“, wird Ray von Spiegel Online zitiert. Was in der Führungsriege bei FTX angestellt worden sei, sei „inakzeptabel“.
Abzuwarten bleibt freilich, was bei den in den USA laufenden Ermittlungen und Sammelklagen gegen Bankman-Fried herauskommt.
5. Praxis-Tipp: Whatsapp wird zur Notiz-App
Die E-Mail an den eigenen Account, die Sprachnachricht in die eigens erstellte Whatsapp-Gruppe: Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Kommuniktationstools via Produktivitätshack zur Notiz-App umgewandelt werden.
Whatsapp will aus der Not jetzt eine Tugend machen und bietet künftig mit der Funktion „Message Yourself“ für iPhone- und Android-User:innen das Selbstgespräch ohne Umwege in der App an. Dafür soll der oder die Nutzer:in beim Öffnen der App nun selbst ganz oben in der Chat-Liste stehen, den Chat anklicken und direkt schreiben können.
Außerdem kann der Chat laut Techcrunch dauerhaft oben angeheftet werden. Der Vorteil einer solchen Platzierung: Das Chat-Selbstgespräch landet nicht irgendwo in der Chat-Liste und muss bei Bedarf nicht erst gesucht werden.
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