Von wegen Free Spech: Musk lässt die Maske fallen
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
„Elon Musk als Twitter-Oligarch: Es droht das Ende der Plattform“ – so lautete vor einigen Monaten die Überschrift eines t3n-Kommentars. Aktuell deutet sehr viel darauf hin, dass dieses Szenario schneller zur Realität wird, als ohnehin zu befürchten war.
Der selbst ernannte Kämpfer für die freie Rede zeigt in diesen Tagen, dass er von freier Rede in etwa das Verständnis eines handelsüblichen Diktatoren hat. Free Speech gilt in erster Linie für ihn selbst, höchstens noch für alle, die auch seiner Meinung sind. Alles, was Musk nicht in den Kram passt, wird kurzerhand gesperrt.
Dazu gehören beispielsweise die Accounts einiger Tech-Journalist:innen von US-Medien. Die Begründung dafür ist reichlich fadenscheinig. Beim Versuch, das Vorgehen zu verteidigen, verhedderte sich Musk bei einer öffentlichen Diskussion sogar in seiner eigenen Argumentationslinie, um sich dann ohne Ankündigung einfach aus dem Chat in Twitter Spaces zu verabschieden.
Ob Spaces deshalb aktuell offenbar komplett abgeschaltet wurde, weiß niemand so genau. Eine Erklärung dafür fehlt ebenso wie dafür, dass beispielsweise keine Links mehr zu Mastodons auf Twitter gepostet werden können.
Die Entwicklung bei Twitter hat inzwischen auch die Politik auf den Plan gerufen. Von besorgniserregenden Nachrichten schreibt EU-Kommissionsvize Vera Jourova, ähnlich klingt das bei Tweets des Auswärtigen Amtes und bei einer Stellungnahme der Bundesregierung.
Und Musk selbst? Macht eine Umfrage, wann die Accounts der Journalist:innen wieder zugelassen werden sollten. Die Mehrheit stimmte für „Jetzt“ – daraufhin wiederholt er die Umfrage einfach. Mehr muss man über Twitter unter Elon Musk eigentlich gar nicht wissen.
Wenn es um digitale Kartendienste geht, dann ist Google seit langer Zeit unangefochten die Nummer 1. Im iPhone-Bereich spielt Apples Kartendienst noch eine Rolle, der Rest geht weitestgehend unter. Das soll sich jetzt ändern.
Die Overture Maps Foundation will Kartendaten von vielen verschiedenen Unternehmen sammeln und diese zu einer akkuraten, stets aktuellen Karte zusammenführen. Ankündigungen dieser Art gab es zwar schon öfter, diesmal stehen allerdings einige wirklich Big Player hinter dem Vorhaben: Zu den Gründungsmitgliedern der Foundation gehören Amazon Web Services, Microsoft, Meta und Tomtom.
Ziel der neuen Foundation ist es, Kartierungsdaten von allen teilnehmenden Unternehmen zu sammeln und daraus einen Kartendienst zu erstellen, der diese zusammenbringt. So erhofft sich die Allianz einen Kartenservice, der von den Daten seiner Mitglieder profitiert und deren Mitglieder von den Daten profitieren.
„Die Kartierung der physischen Umgebung und jeder Gemeinschaft auf der Welt, selbst wenn sie wachsen und sich verändern, ist eine äußerst komplexe Herausforderung, die keine Organisation alleine bewältigen kann. Die Industrie muss zusammenkommen, um dies zum Nutzen aller zu tun“, sagte Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation.
„Wir freuen uns, diese offene Zusammenarbeit zwischen führenden Technologieunternehmen zu erleichtern, um hochwertige, offene Kartendaten zu entwickeln, die unzählige Innovationen zum Nutzen von Menschen, Unternehmen und Gemeinschaften ermöglichen werden.“
Paypal gehört mittlerweile zu den Standards im Zahlungsverkehr, im E-Commerce ebenso wie im Privatbereich. Das soll künftig auch für den Kryptobereich gelten.
Die Zahlungsplattform hat nämlich eine Kooperation mit Metamask angekündigt. Aus einer entsprechenden Meldung des Metamask-Mutterunternehmens Consensys geht hervor, dass somit künftig der Kauf von Kryptowährungen via Paypal möglich sein soll.
Diese Kooperation könnte sich für beide Unternehmen durchaus lohnen. Metamask gehört zu den wohl populärsten Krypto-Wallets ohne Depotfunktion.
Um ein leeres Metamask-Portemonnaie wieder zu füllen, haben sich Nutzer:innen in der Vergangenheit meist auf „zentralisierte Kryptowährungsbörsen wie Coinbase, Kraken und FTX [verlassen], um Kryptowährungen zu kaufen und sie auf ihre Metamask-Wallet zu übertragen“, erklärt Techcrunch.
Eine Hürde, die durch die Kooperation umgangen werden kann, ist laut dem Portal die Tatsache, dass die Nutzer:innen beim Kauf von Kryptowährungen an Börsen sogenannte „KYC-Verfahren“ (Know-your-customer-Verfahren) durchlaufen müssen, die wegen der Preisgabe von persönlichen Informationen abschreckend wirken können.
Die Partnerschaft ist aus Sicht von Metamask deshalb so interessant, da Paypal den Kaufprozess deutlich vereinfachen kann. Zudem könnte der bekannte Name der Zahlungsplattform dazu beitragen, dass die Konversionsrate bei Transaktionen mit Paypal höher ist als bei den bisherigen On-Ramp-Lösungen.
Es könnte ein Durchbruch bei der Verwendung von Solarenergie werden: Einem Forschungsteam des MIT ist es gelungen, ultradünne Solarzellen auf Stoff zu drucken. Die superleichten Stromlieferanten sind nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch extrem leistungsstark, wie Science Daily berichtet
Möglich wird die neue Form der Energiegewinnung durch Nanotechnologie. Halbleitende Tinte kann großflächig auf Stoff gedruckt und somit trotz dünner Struktur und hoher Flexibilität zum Erzeugen von Strom eingesetzt werden. In einem Youtube-Video stellt das MIT seine neue Errungenschaft vor.
Als Unterlage dient das Material Dyneema, das normalerweise unter anderem in schusssicheren Westen, im Segelsport oder bei Arbeitskleidung Verwendung findet. Es ist reißfest, schnittresistent und trotzdem sehr leicht.
Herkömmliche Solarzellen sind sehr fragil und müssen daher in Glas und Aluminium verpackt werden, was dazu führt, dass sie das hundertfache Gewicht des neuen Materials aufweisen. Trotzdem sollen die neuen ultraleichten Zellen 18 Mal leistungsstärker als die herkömmlichen Modelle sein.
Meinungsverschiedenheit zwischen Audi-Führung und Arbeitnehmervertretung: Nachdem Audi-Entwicklungschef Oliver Hoffmann betonte, dass es keine Nachfolger der Kleinwagenserien Q2 und A2 geben wird, hat sich nun Betriebsratschef Peter Mosch eingeschaltet. Er sagte der Augsburger Allgemeine: „Wir setzen uns dafür ein, dass in Ingolstadt ein elektrisches Einstiegsmodell unterhalb des A3 gebaut wird.“
Mosch geht es dabei um die Auslastung im Stammwerk. Die steht laut ihm nämlich auf der Kippe. „Wir sind fest davon überzeugt, dass ein solches kleineres Elektroauto für uns als Marke wichtig ist“, so Mosch.
Der Vorstand ziehe zwar noch nicht mit, aber der Betriebsrat gebe nicht auf. „Bei dem Thema ist noch nicht die letzte Messe gelesen“, ist sich Mosch sicher.
Ganz klar sind die Pläne von Audi allerdings nicht. Noch vor einigen Monaten hat Entwicklungschef Oliver Hoffmann im Prinzip einen batterieelektrischen Audi-Kleinwagen angekündigt. Er sagte, Audi wird alle Segmente elektrifizieren und betonte: „auch das A-Segment“ – also der Kleinwagenbereich.
Das war es schon wieder mit dem t3n-Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de