Der Sportwagenhersteller Delorean hat die Enthüllung seines neusten Prototypen angekündigt. Am 18. August will er den vollelektrischen Nachfolger des bis 1982 gebauten Sportcoupés Delorean DMC 12 vorstellen. Der kantige Wagen wurde durch die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“ Kult. Einen Vorgeschmack auf den Nachfolger erlaubt ein Foto, das das Unternehmen zusammen mit der Ankündigung veröffentlicht hat. Die Delorean Motor Company (DMC) hatte bereits im Februar bekannt gegeben, dass man die Entwicklung einer modernisierten Auflage des DMC 12 anstrebe.
Enthüllung auf Nobelevent
Delorean-Chef Joost de Vries hat die renommierte Awards Ramp auf der Messe Monterey Autoweek in Pebblebeach ausgewählt, um das schon fast sagenumwobene Modell zu präsentieren. Kenner sprechen von dem wohl exklusivsten Autoevent der Welt. Hier verkaufen Edelschmieden wie Rimac (Bugatti) oder Rolls Royce ihre Autos und zeigen einem ausgewählten Publikum ihre neusten Errungenschaften auf dem „Concept Lawn“.
De Vries ist in dieser Welt ebenfalls kein Unbekannter. Er leitete die Sportwagenfirma „Karma“, die aus dem bankrotten Hybrid-Sportscar-Projekt „Fisker Automotive“ hervorgegangen ist. Der dänische Designer arbeitet längst an der Markteinführung eines anderen Autos, dem Fisker Ocean, während der chinesische Zulieferkonzern Wanxiang weiter versucht, aus „Karma“ ein profitables Unternehmen zu machen.
Von Italdesign aus der VW Gruppe designt
Die Delorean Motor Company, die in erster Linie die Rechte der Kultmarke verwaltet, arbeitet für die Neuauflage mit dem renommierten Designbüro Italdesign zusammen. Das italienische Designstudio sei in den 70ern die Spitze seiner Zunft gewesen, liest man. Über Lamborghini übernahm der VW-Konzern 2010 zunächst über 90 Prozent der Anteile. 2015 kaufte er der Betreiberfamilie Giugiaro den Rest von Italdesign ab, die noch im gleichen Jahr ein eigenes, neues Büro unter dem Namen „GFG Progetti“ eröffnete. Die Familie hatte 1982 schon den ersten DMC 12 designt.
Technik könnte gut aus dem VW-Baukasten stammen
Angesichts der Abstammung gehen Beobachter davon aus, dass im Delorean Prototypen – sowie im späteren Serienfahrzeug – einige Technik aus dem VW-Konzern zu finden sein wird. Möglicherweise bildet die MEB-Plattform die Basis, auf die das bereits erwähnte Oberklasse-SUV Fisker Ocean ebenfalls setzt. Denkbar ist auch eine etwas sportlichere Ausgestaltung durch die von Audi und Porsche verwendete Plattform J1, wobei die beiden VW-Töchter betonen, dass die Unterschiede bei nur 40 Prozent Gleichteilen überwiegen. Porsche arbeitet zudem seit 2018 an der eigenen Plattform PPE, die dieses Jahr mit dem elektrischen Macan Premiere feiern soll. PPE kommt dann auch in weiteren Audi-Autos – unter anderem in zwölf chinesischen Modellen – zum Einsatz. Welche technische Basis der Dolorean schließlich haben wird, lässt sich erst nach dem 18. August sagen. Dann erwartet die Szene nicht nur die Enthüllung des Designs, sondern auch erster technischer Spezifikationen.