- „Top Notch“ – Design und Verarbeitung von Pixel 3 und 3 XL
- Pixel 3 und 3 XL: Endlich tolle Displays
- Die Kamera des Pixel 3: Google liefert wieder ab
- Bilder in Originalauflösung findet ihr bei Google-Photos.
- Ausstattung und Performance des Pixel 3
- Aktuell, schnell und flüssig: Die Software des Pixel 3
- Drei Jahre lang große Android-Updates
- Fazit: Google Pixel 3 – die Software macht den Unterschied
Pixel 3 und 3 XL im Test: Schnörkellose Google-Phones mit toller Kamera und KI
Die Pixel-Smartphones nehmen im Android-Ökosystem eine besondere Stellung ein: Sie stammen direkt aus der Feder Googles, die auch für das am weitesten verbreitete Betriebssystem der Welt verantwortlich sind. Entsprechend bestechen die Google-Geräte mit einem sauberen und schnellen Android ohne Haken und Ösen und ohne Bloatware. Für Android-Enthusiasten neben einer transparenten Update-Politik und zeitnahen Updates ein Kaufargument für die Google-Geräte.
Interessanterweise erwähnte Googles Hardware-Chef Rick Osterloh im Zuge des Events am 9. Oktober nicht ein einziges Mal den Namen des Betriebssystems. Android spielt bei den Pixel-Geräten allem Anschein nach die zweite Geige – der Fokus liegt auf der Hardware und den zahlreichen neuen KI-Funktionen. Nach den ersten beiden Pixel-Generationen ist die Hardware eindeutig ein großer Schritt nach vorn – perfekt sind Pixel 3 und 3 XL aber nicht.
„Top Notch“ – Design und Verarbeitung von Pixel 3 und 3 XL
Beim Aussehen der neuen Pixel-Geräte orientiert sich das Unternehmen an der Designsprache der Vorgänger: Die Rückseite der Geräte besitzt eine optische Zweiteilung, die visuell und haptisch zwischen dem Geräteteil, das man berühren soll, und dem oberen Sensor-Teil unterscheidet. Im Unterschied zu den Vorgängern, bei denen rückseitig Glas und Metall verbaut wurde, kommt beim Pixel 3 nur ein durchgehendes Glaselement zum Einsatz, dessen unterer Teil durch einen chemischen Prozess mattiert wurde.
Das mattierte Glas hat mehr als einen Vorteil: Zumindest bei den hellen Farbvarianten Weiß („Clearly White“) und Sand („Not Pink“) ist kaum eine Fettfinger-Entwicklung auszumachen – bei der schwarzen Version sieht es etwas anders aus. Außerdem bringt Google durch die Materialwahl endlich wieder kabelloses Laden in seine Geräte zurück, die zuletzt in Nexus 5 (Test) zum Einsatz kam. Ein Nachteil von Glas liegt wie bei den Geräten der Mitbewerber auf der Hand: Es kann schneller zerbrechen als Metall, weshalb eine Schutzhülle ratsam ist.
Durch die Behandlung des Glases fühlen sich die Pixel-3-Modelle dank der leicht rauen Oberfläche griffiger als manch anderes Smartphone aus Glas an. Der Stabilität verleihende Geräterahmen besteht weiterhin aus Metall, das leicht abgerundet ist und sich nahtlos mit der der ebenso abgerundeten Glas der Rückseite verbindet.
Trotz größerer Bildschirme – das Pixel 3 besitzt ein 5,5-Zoll-, das XL ein 6,3-Zoll-Display – hat Google es geschafft, die Abmessungen beider Geräte im Vergleich zum Vorgänger nicht zu verändern. Dennoch sind weiterhin nach vorn gerichtete Stereolautsprecher an Bord, die einen satten und lauten Sound produzieren.
Während die beiden Pixel-Modelle rückseitig identisch aussehen, liegt neben den verschiedenen Abmessungen der größte Unterschied auf der Vorderseite. Denn Google hat sich dafür entschieden, dem 3 XL eine massive Displaykerbe zu verpassen, die größer ist als die aller anderen auf dem Markt befindlichen Geräte. Googles Pixel-Produktmanager, der auf dem Event in Berlin anwesend war, argumentiert, dass sie so groß erscheine, da das Display an der Oberseite des Geräts weit an den Gehäuserand gezogen wurde. Das ist aber auch bei anderen Geräten der Fall. Als weitere – plausiblere – Gründe nennt er die frontseitige Dual-Kamera und den Frontlautsprecher. Diese Entschuldigungen Erklärungen lassen wir eher durchgehen – dass die beidem Kameras viel Platz beanspruchen, ist im Teardown von iFixit gut zuerkennen. Nichtsdestotrotz: Die große Notch ist zwar nicht sonderlich hübsch, mit der Zeit nimmt man sie aber nicht mehr wahr. Ein software-seitiges Ausblenden wie bei anderen Smartphones mit Notch ist über die Entwickler-Einstellungen möglich. Dabei wird der Bildschirmbereich links und rechts neben dem Ausschnitt einfach abgeschaltet.
Die Verarbeitung beider Pixel-Geräte – uns liegen das große und kleine Modell vor – ist tadellos und entspricht der eines High-End-Smartphones. Beide sind übrigens nach IP68 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt – die Pixel-2-Geräte hatten noch eine IP67-Zertifizierung. Damit sind sie in Sachen Schutz gleichauf mit Samsungs und Apples aktuellen Topmodellen.
Pixel 3 und 3 XL: Endlich tolle Displays
Nicht nur die Verarbeitung der Geräte ist hervorragend, sondern auch endlich die Displays, was beim Pixel 2 XL ja leider nicht der Fall war. Auch in unserem damaligen Test kam der Bildschirm des Pixel 2 XL aufgrund seiner starken Blaufärbung nicht sonderlich gut weg. Bei den 2018er Geräten hat Google offensichtlich mehr Sorgfalt bei der Qualitätssicherung walten lassen. Denn nicht nur das Panel des Pixel 3 ist sehr ordentlich, sondern auch das des 3 XL ist trotz Notch top.
Keines der beiden Modelle weist eine starke Blaufärbung bei spitzem Betrachtungswinkel auf. Farben werden bei beiden ausgewogen dargestellt, außerdem sind sie ausreichend hell. Die Bildschirme mögen zwar zwar nicht so hell sein wie etwa der des Galaxy Note 9 (Test), dennoch lassen sich Inhalte auch bei Sonnenlicht gut ablesen. Interessanterweise stammt das 6,3-Zoll-Oled-Display mit seinen 2.960 x 1.440 Pixeln (523 ppi) wie beim Pixel 2 XL nicht von LG, sondern von Samsung. Das kleinere 5,5-Zoll-Panel für das Pixel 3 kauft Google allerdings bei LG ein, wie die Bastler von iFixit herausgefunden haben.
Laut Google sei viel Zeit in die Display-Kalibrierung geflossen, damit die Farben im optionalen natürlichen Modus zu 100 Prozent korrekt darzustellen. Dieser Modus kommt jedoch standardmäßig nicht zum Einsatz, sonder der Adaptive, in dem Farben auf dem Bildschirm etwas knackiger dargestellt werden. Schaut ihr euch indes Fotos auf dem Screen an, sollen die Farben unverfälscht erscheinen. Eine dauerhafte Anzeige im „natürlichen“ Modus könnt ihr in den Bildschirmeinstellungen aktivieren.
TL;DR: An den Bildschirmen beider Smartphones gibt es kaum etwas zu beanstanden. Das Panel des XL-Modells erhält sogar bei den Displayexperten von Displaymate eine A+-Wertung – besser geht es nicht.
Die Kamera des Pixel 3: Google liefert wieder ab
Google bleibt seiner Maxime der ersten beiden Pixel-Modelle treu: Eine Kamera genügt, um tolle Fotos zu produzieren. Anstatt am Wettrüsten um die meisten Kamera-Sensoren auf der Rückseite teilzunehmen – mittlerweile habe Hersteller Smartphone mit drei und sogar vier Hauptkameras am Start –, ist Google immer noch von der Kraft der Computational Photography – einer Mischung KI, Soft- und Hardware – überzeugt. Wirft man einen Blick auf die Resultate, die mit dem Pixel 3 (XL) produziert werden können, liegt Google gar nicht so verkehrt.
Unter der Haube hat sich im Vergleich mit dem Pixel 2 auf den ersten Blick nichts verändert: Im Pixel 3 steckt ein neuer 12,2-Megapixel-Sensor mit f/1,8-Blende, optischer Bildstabilisierung und Googles Pixel Visual Core. Dabei handelt es sich um einen Koprozessor, der etwa Zero-Shutter-Lag-HDR+-Aufnahmen um den Faktor fünf beschleunigen soll. Das HDR-Verfahren, bei dem ein Einzelbild aus mehreren kurz belichteten Einzelfotos zusammengesetzt wird, kommt bei mehren Features der Kamera zum Einsatz.
Der Pixel Visual Core war auch schon im Pixel 2 verbaut, jedoch nutzte Google ihn darin nur für wenige Aufgaben und vor allem in Kombination mit Drittanbieter-Apps. Im Pixel 3 kümmert er sich nun um alle Fotos – auch in der überarbeiteten Kamera-App. Das HDR-Verfahren, bei dem ein Einzelbild aus mehreren kurz belichteten Einzelfotos zusammengesetzt wird, kommt bei mehren Features der Kamera zum Einsatz.
Die Kamera der Pixel-3-Modelle liefern sowohl bei Tag als auch bei Nacht gute bis sehr gute Resultate. Die Farben sind meist ausgeglichen und natürlicher als bei anderen Top-Smartphones, ebenso glänzt das Pixel 3 durch detailreiche Bilder. Auch im Vergleich zum Pixel 2 hat Google in einigen Facetten nachgebessert – die Fotos des Pixel 3 liefern in zahlreichen Situationen eine etwas bessere Farbdynamik als das Vorgängermodell.
Besonders bei Dunkelheit lässt die Kamera ihre Muskeln spielen: Bildern wirken im Vergleich zum Vorgänger noch eine Nuance kontrastreicher und rauschärmer. Erwähnenswert ist ferner, dass der Autofokus auch unter widrigen Lichtverhältnissen funktioniert. Google will übrigens mit einem weiteren Update, das im November erscheinen soll, die Bildqualität bei Dunkelheit noch einmal verbessern. Die ersten Beispielbilder der „Night Sight“-Funktion zeigt, dass Google damit gewissermaßen die Nacht zum Tag machen könnte. Um dies zu erreichen, werden die Farbinformationen per Machine Learning nachträglich hinzugefügt, denn der Sensor der Kamera könnte diese Informationen nicht mehr einfangen. Die Bilder wirken beeindruckend, aber auch ein wenig unnatürlich, wie auch die Fotos aus Huaweis fantastischem „Nachtsichtgerät“, dem 20 Pro (Test).
Google verwendet KI nicht nur bei der Night-Sight-Funktion, sondern auch bei weiteren Features, die schon nutzbar sind: Eine von ihnen ist der sogenannte „Super Res Zoom“. Diese Funktion verwendet die unvermeidlichen, leichten Handbewegungen des Nutzers beim Fotografieren aus, um eine Aufnahme mit höherer Auflösung anzulegen. Aus den beim Schnappschuss entstandenen, bis zu 15 leicht unterschiedlichen Einzelbildern werden per KI die Informationen hochgerechnet und daraus ein digital herangezoomtes Einzelbild erstellt. Zwar ersetzt Google damit kein echtes Teleobjektiv, die Resultate sind allerdings überraschend gut.
Bilder in Originalauflösung findet ihr bei Google-Photos.
Weitere neue Modi, bei denen die KI genutzt wird, sind Top-Shot und Playgrounds: Bei ersterem schießt die Kamera vor und nach dem Drücken auf den Auslöser zusätzliche Fotos, aus denen der Fotograf dann das aus seiner Sicht beste Bild auswählt.
Bei Playgrounds handelt es sich um einen Augmented-Reality-Modus, mit dem ihr virtuelle Figuren und Dinge in das Bild integrieren könnt. Die Funktion gab es schon vorher als „AR-Sticker“ und kann unter der Kategorie „nette Spielerei“ verbucht werden. Die sinnvollere AR-Funktion Google Lens ist auch wieder an Bord, im Pixel 3 könnt ihr in Echtzeit über den Kamerasucher Produkte erkennen, QR-Codes, Telefonnummern und WLAN-Login-Daten auslesen oder Restaurant finden. Vollkommen zuverlässig funktioniert das Ganze nicht, wird aber immer besser und einfacher zu nutzen.
Die Frontkamera besitzt nun zwei Linsen mit jeweils acht Megapixeln, wobei die zweite einen Weitwinkel besitzt, mit dem ihr einen größeren Bildausschnitt fotografieren und so etwa ein Gruppen-Selfie mit euren Freunden schießen könnt.
4K-Videos nimmt die Kamera nur mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) auf, während Apples iPhone Xs schon 60 fps schafft. Praktisch ist der fixierte Fokus bei Videos: Per Touch wählt ihr ein Objekt auf dem Sucher, das selbst bei Bewegungen scharf gestellt wird, bis es aus dem Bild verschwindet.
Neu ist auch die Kamera-App: Sie wurde optisch komplett überarbeitet und lässt sich leichter bedienen. Viele Funktionen wie der Porträtmodus, die Video- und die Panoramafunktion sind nun nur noch einen schnellen Wisch entfernt. Als weitere Funktion hinzugekommen ist der RAW-Modus, mit dem ihr eure Fotos nachträglich auf dem Desktoprechner weiter bearbeiten könnt. Die unbegrenzte Speicheroption eurer Fotos und Videos in Google Fotos ist wie schon beim Pixel 2 wieder dabei: Die mit dem Pixel 3 angefertigten Fotos und Clips werden bis zum Januar 2022 nicht auf euren eigenen Speicher angerechnet. Das gilt auch für 4K-Videos und RAW-Bilder, bestätigte uns der Pixel-Produktmanager.
Ausstattung und Performance des Pixel 3
Die Ausstattung der Pixel-3-Geräte sind abgesehen von Akku und Displaydiagonale identisch und entsprechen überwiegend aktuellem High-End-Standard: Als Prozessor kommt Qualcomms Snapdragon 845 zum Einsatz, der von vier Gigabyte LPDDR4-RAM und einer Adreno-630-GPU unterstützt wird. Die Basisversion besitzt 64 Gigabyte Speicher, eine 128-Gigabyte-Variante gibt es auch. Wie für Google-Geräte üblich, kann der interne Speicher nicht per Micro-SD-Karte erweitert werden. Immerhin bietet Google das kostenlose unlimitierte Kamera-Backup in Google Fotos an, sodass ihr eure Foto- und Videobibliothek auslagern könnt.
Das System läuft, wie man es von einem Google-Phone erwartet, absolut rund – nur Oneplus bekommt seine Android-Variante OxygenOS ähnlich flüssig hin. Ressourcenintensive Spiele laufen überwiegend auch problemlos, angesichts des im Grunde spärlich bemessenen Arbeitsspeichers – viele Mitbewerber setzen auf sechs bis acht Gigabyte – könnten die Pixel-Geräte bei künftigen Spiele-Titeln womöglich an ihre Grenzen kommen. Ebenso heißt mehr RAM auch, dass mehr Apps im Hintergrund gehalten werden und schneller gestartet werden können – das macht sich gelegentlich schon bemerkbar. Sicher: Googles hochgradig an die Pixel-Geräte optimierte Android-Version ist weniger speicherhungrig als manch andere angepasste Android-Variante von Samsung oder Huawei – zwei Gigabyte RAM mehr und 128 Gigabyte als Standard-Speicher hätten den Pixel-Modellen gut zu Gesicht gestanden – allein schon, um dem hohen Anschaffungspreis zu rechtfertigen.
Zur weiteren Ausstattung gehören Bluetooth 5 LE, WLAN nach ac-Standard und NFC. Ebenso sind die Ortungsdiensten GPS, GLONASS, Beidou und Galileo vorhanden. Wie bereits erwähnt, lassen sich die Smartphones auch per Qi Wireless kabellos aufladen – mit einem kompatiblen Ladegerät unterstützt es schnelles kabelloses Laden mit zehn Watt, womit das 3 XL in etwa zwei Stunden voll aufgeladen ist. Googles eigener Pixel-Stand unterstützt das Fast-Wireless-Charging beispielsweise, kostet aber 80 Euro. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen 18-Watt-Netzteil ist es in etwas über anderthalb Stunden voll. Andere Hersteller wie Oneplus und Huawei schaffen hingegen schnellere Ladezyklen. Huaweis neues Mate 20 Pro kann mit bis zu 40 Watt kabelgebunden und mit 18 Watt kabellos aufgeladen werden.
Mehr als einmal am Tag geladen werden müssen die neuen Pixel-Modelle für die meisten Nutzer nicht: Die Akkulaufzeit ist solider Standard. Bei durchschnittlicher Nutzung mit zwei Mail-Konten, Messaging-Diensten wie Whatsapp, Slack und Facebook Messenger, sowie Surfen und dem gelegentlichen Foto kommt man locker über den Tag. Bei moderater Nutzung ist auch ein halber Tag mehr drin. Um die sechs Stunden Display-on-Time sind machbar.
Aktuell, schnell und flüssig: Die Software des Pixel 3
Auch wenn Rick Osterloh auf dem Event Android mit keinem Piep erwähnte, spielt das OS selbstredend eine relevante Rolle, schließlich wird es direkt von Google entwickelt. Auf den Pixel-Geräten kann das Unternehmen dann zeigen, wie es sich sein OS vorstellt. Ab Werk läuft natürlich die neueste Version Android 9 Pie (Test), das mit einer neuen Gestensteuerung aufwartet und die Drei-Punkt-Onscreen-Navigation ersetzt. Bei den neuen Pixel-Geräten ist die Gesten-Navi standardmäßig aktiviert und lässt sich auch nicht mehr ändern. Beim Pixel 2 etwa war sie bis dato noch gegen die Onscreen-Buttons auswechselbar.
Wenngleich sie nicht jedem gefällt, wird sie fortan die bisherigen Buttons auf allen künftigen Android-Geräten ersetzen, so Google. Die Kritik ist in Teilen nachvollziehbar, da sie mit ihrem „Tictac“ und dem Zurückbutton im Vergleich zu Apples Lösung keinen Platz spart. Zudem ist die Nutzeroberfläche von Android noch nicht ausreichend für eine Wischgesten-Navigation optimiert worden. Wir sind jedoch sicher, dass die Umsetzung in Android Pie lediglich eine Zwischenlösung ist, die mit der nächsten OS-Generation verfeinert wird.
Auf weitere neue Funktionen von Android Pie gehen wir an dieser Stelle nicht ein, da wir sie an anderer Stelle umfassend behandelt haben. Nur eine sollte noch erwähnt werden, die Pixel-3-exklusiv ist: Wird das Pixel 3 aufs Display gelegt, wird automatisch die „Psst“-Funktion aktiviert, wodurch das Gerät in den Nicht-Stören-Modus gestellt wird. Damit werden eingehende Anrufe stummgeschaltet und selbst das Brummen des Vibrationsalarms bei einer neuen Benachrichtigung wird deaktiviert – praktisch.
Drei Jahre lang große Android-Updates
Zwar noch nicht auf iPhone-Niveau, aber für die Android-Welt vorbildlich ist die transparente Updatepolitik und der Zeitraum für garantierte Updates: Google verspricht, die Pixel-Geräte drei Jahre lang mit großen Updates zu versorgen und monatliche Sicherheitspatches zu liefern. Damit ist garantiert, dass die Pixel-3-Phones bis 2021 Systemaktualisierungen bekommen und selbst Android Q, R und S erhalten. Wenngleich das Update-Versprechen für den Android-Kosmos ein Weg in die richtige Richtung ist, sollte Google sich an Apple orientieren: Selbst das fünf Jahre alte iPhone 5s hat im September das große Update auf iOs 12 erhalten. Es ist also noch Luft nach oben.
Fazit: Google Pixel 3 – die Software macht den Unterschied
Googles neue Pixel-Phones sind rein auf die Hardware bezogen im Grunde nichts Besonderes. Sie trumpfen im Unterschied zu manchen Geräten der Konkurrenz nicht mit besonderen Features wie einer Weitwinkel-Kamera, Reverse-Wireless-Charging oder einer 3D-Gesichtserkennung auf. Manche Konkurrenzmodelle bieten zudem mit mehr oder erweiterbarem Speicher oder mehr RAM.
Das alles schein Google bei seinen Pixel-Modellen nicht wichtig zu sein oder sie sind einfach noch nicht so weit – wir dürfen nicht vergessen, dass das Pixel 3 das erste komplett allein entwickelte Smartphone ist. Andererseits ist es auch durchaus möglich, dass Google seine Geräte auch absichtlich ohne aufregendes „Bling-Bling“ baut, um so den Fokus aufs Wesentliche zu richten.
Blickt man man bei den Geräten nicht allein die harten Zahlen, sondern fokussiert sich auf die schlanke und schnelle Software, die KI und die Kamera, sind das Pixel 3 und das 3 XL sehr gute, schnörkellose Smartphones, die Spaß machen. Sicher wird hinsichtlich der Kamera-Fertigkeiten der Konkurrenz die Luft dünner, jedoch muss festgehalten werden, dass die Resultate des Pixel 3 natürlich und ausgeglichen anmuten, was aus unserer Sicht ein Pluspunkt ist.
Mit einem Anfangspreis von 849 Euro ist das kleine Pixel 3 kein Schnäppchen, das 6,3-Zoll-Modell ist sogar noch mindestens hundert Euro teurer. Für Fans einer puren und schnellen Android-Erfahrung, einer tollen Kamera und eines langen Update-Zeitraums sind die Smartphones die beste Wahl. Es darf zudem nicht vergessen werden, dass das kleine Pixel 3 mit seinem 5,5-Zoll-Display derzeit wohl der kompakteste High-End-Androide ist, den ihr bekommen könnt.
Pro:
- Hervorragende Verarbeitung
- Tolle Displays
- Schnelles System
- Sehr gute Kameras
- Kabelloses Laden
- IP68
- Android-Update-Garantie für drei Jahre
Contra:
- Arbeitsspeicher könnte größer sein
- Gestensteuerung noch unfertig
Disclaimer: Die Pixel-Geräte wurden uns von Google für den Test zur Verfügung gestellt.