Huawei P40 Pro: So soll das neue Topmodell aussehen – und das drinstecken
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Trotz des US-Banns und verwehrten Google-Diensten hält Huawei an seinem Zyklus fest: Wie in den vergangenen Jahren, als das Unternehmen noch kein Spielball des Handelskriegs zwischen den USA und China war, wird das Topmodell des ersten Halbjahres unbeirrt gegen Ende März vorgestellt – wie zuletzt das Huawei P30 Pro (Test). Statt auf Play-Store und Google Mobile Services baut Huawei bei seinem P40 und P40 Pro auf die eigens entwickelten Alternativen zu den Google-Diensten.
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Huawei P40 und P40 Pro kommen am 26. März 2020
Wie das Unternehmen am 24. Februar 2020 ankündigte, wird die P40-Serie am 26. März unter dem Motto „Das neue Fotowunder“ enthüllt. Ein P40-Lite hat Huawei schon vorab präsentiert. Ursprünglich plante das Unternehmen seine neuen Topmodelle in Paris im Zuge eines Events zu präsentieren – aufgrund des Coronavirus wurde die Veranstaltung abgesagt. Stattdessen soll die Produktreihe nun im Livestream gezeigt werden. Neben einem Standard-Modell wird es in diesem Jahr wieder eine Pro-Variante geben.
Fokus der P40-Serie soll abermals auf einer verbesserten Kameraqualität, einer höheren Leistung und optimierten KI-Funktionen liegen, sagt das Unternehmen. Gegenüber dem französischen Android-Portal Frandroid verriet Huawei-Mobile-Chef Richard Yu ferner, dass die P40-Serie wie alle im nächsten Jahr erscheinenden Smartphones mit Android 10 ab Werk ausgerüstet sein wird. Weiter kündigte Yu an, die kommende Smartphone-Serie werde über die klassischen Vertriebskanäle, einschließlich der Betreiber und Reseller, vermarktet werden.
Dieser Schritt überrascht: Denn beim Mate 30 Pro, das ohne jegliche Google-Dienste und -Apps seit Mitte Dezember im deutschen Handel gelandet war, sieht das anders aus. Hier hatte das Unternehmen sich dazu entschlossen, es nur in kleiner Auflage und nur über einen Händler anzubieten, um zu testen, wie Kunden auf ein reduziertes App-Angebot auf dem Smartphone ohne Google-Play-Store, Gmail, Google Maps und viele weitere prominente Anwendungen reagieren. Seit Januar 2020 vertreibt Huawei das Mate 30 Pro auch über seinen neu eingerichteten Onlineshop, das Foldable Mate Xs folgte Mitte März.
Huawei P40 Pro wohl teils mit Top-Kamera und 10-fach-Zoom
Zur Hardware-Ausstattung kursieren seit einer Weile zahlreiche Gerüchte. So soll das Huawei P40 Pro ein 6,58-Zoll-OLED-Display mit 2K-Auflösung besitzen, das sich um alle vier Gehäuseseiten schmiege. Das Pro besitze eine Bildwiederholrate von 90 Hertz, wie Googles Pixel 4 (Test) – auf 120 Hertz wie etwa Samsungs-S20-Serie und Oppos Find X2 Pro verbaut haben, komme es nicht. Ferner wird von einem Display-zu-Gehäuse-Verhältnis von etwa 98 Prozent ausgegangen, was offenbar durch ein Hole-Punch-Display erreicht wird.
Das P40 kommt 91 Mobiles, Ishan Agarwal und Onleaks zufolge mit einem flachen Bildschirm und einer Displaydiagonale von 6,1 Zoll mit 2.340 x 1.080 Pixeln daher, jedoch mit klassischem 60-Hertz-Rate. Optisch muten die P40-Modelle mit ihrem riesigen rückseitigen Kameraelement ein wenig wie Samsungs Galaxy S20 an.
Glaubt man dem Leaker Ishan Agarwal und Winfuture wird das P40 Pro wohl eine Hauptkamera mit vier Sensoren besitzen, von denen der primäre Sensor über 50 Megapixel (Sony IMX700-RYYB-Sensor mit OIS) verfügen soll. Die Ultraweitwinkel-Kamera komme laut Techleaker Rodent 950 und Agarwal auf 40 Megapixel (Sony IMX650-Sensor, RGGB 1/1.5 Zoll), die Zwölf-Megapixel-Telefotokamera liefere einen optischem Dreifachzoom und soll per Periskop-Kamerakonstruktion einen 50-fachen Digitalzoom realisieren. Ein Time-of-Flight-Sensor (ToF) soll unter anderem Porträtaufnahmen unterstützen.
Das einfache P40 ist kameratechnisch ein wenig reduziert: Es verfüge wohl auch über einen 50-Megapixel-Primärsensor mit f/1.9-Blende, jedoch wurde die Bildstabilisierung gestrichen. Als weitere Sensoren seien eine Ultraweitwinkel-Kamera mit 16 Megapixeln und f/2.2-Blende und ein Acht-Megapixel-Sensor mit Telezoom und f/2.4-Blende mit OIS integriert. Für eine schnelle und sichere Fokussierung verwende Huawei bei beiden Geräten ein System namens Octa Phase Detection (Octa PD), dem eine „XD Fusion Engine“ beiseite stehe, die eine schnellere Verarbeitung der Bilddaten und „unerreichte Klarheit auf Pixelebene“ ermöglichen soll.
Alle P40-Modelle haben im Hole-Punch-Display eine 32-Megapixel-Selfiekamera mit F/2.2-Blende und Autofokus integriert, die von einer weiteren Kamera für Tiefeneffekte unterstützt wird. Das P40 Pro habe laut Winfuture zudem einen Infrarot-Sensor verbaut, der außer für Tiefeneffekte auch für ein sicheres Entsperren auf IR-Laserbasis verantwortlich sein soll.
Als Recheneinheit können wir mit dem hauseigenen Kirin-990-Chip rechnen, der auch im Mate 30 und Mate Xs seine Dienste verrichtet und ein 5G-Modem integriert hat – alle Modelle dürften den neuen Mobilfunkstandard unterstützen. Der Energiespeicher soll beim P40 Pro 4.200 Milliamperestunden fassen und kabelgebunden soll es mit 40 Watt betankt werden können. Beim kabellosen Aufladen spricht Agarwal von 27 respektive bis zu 40 Watt – letzteres wäre ein Novum. Bisher lag das angekündigte Maximum bei 30 Watt. Der Akku des P40 fasst 3.800 Milliamperestunden und wird laut Winfuture nur mit 22,5 Watt schnellgeladen werden können, kabelloses Laden werde wohl nicht unterstützt.
Huawei P40 Pro und P40 – Geleakte Spezifikationen im Vergleich
Modell | Huawei P40 Pro | Huawei P40 |
---|---|---|
Betriebssystem | Android 10, EMUI 10 (AOSP, keine Google-Dienste) | Android 10, EMUI 10 (AOSP, keine Google-Dienste) |
Display | 6,58 Zoll, OLED, 2.640 x 1.200 Pixel 90 Hertz | 6,1 Zoll, OLED, 2.340 x 1.080 Pixel |
Prozessor | Kirin 990 OctaCore CPU, 2x Cortex-A76 2,86 Ghz, 2x Cortex-A76 2,36 Ghz, 4x Cortex A55 1,95 Ghz | Kirin 990 OctaCore CPU, 2x Cortex-A76 2,86 Ghz, 2x Cortex-A76 2,36 Ghz, 4x Cortex A55 1,95 Ghz |
Arbeitspeicher | 8 GB RAM | 8 GB RAM |
Interner Speicher | 128/256 GB ( per nm-Karte erweiterbar) | 128 GB ( per nm-Karte erweiterbar) |
Hauptkamera | 50 Megapixel UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f / 1.9, OIS, 40 Megapixel Video- und Ultraweitwinkel-Kamera, 12 Megapixel SuperSensing Telephoto, f / 3.4 | 50 Megapixel UltraVision mit RYYB, 4-in-1 Pixel-Binning, f / 1.9, 16 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera, 8 Megapixel Telephoto mit OIS |
Frontkamera | 32 Megapixel, f/2.2 (Haupt- und Tiefensensor), IR-Sensor | 32 Megapixel, f/2.2 |
Akkukapazität | 4200 mAh (fest verbaut) mit Qi-Wireless-Option und Supercharge mit 40 Watt | 3800 mAh (fest verbaut) |
Konnektivität | LTE, 5G, Bluetooth 5.1, WiFi AC, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS | LTE, 5G, Bluetooth 5.1, WiFi AC, NFC, GPS, AGPS, Glonass, Galileo, QZSS |
Abmessungen | 158,2 x 72,6 x 8,95 mm | 148,9 x 71,06 x 8,5 mm |
Gewicht | 203 g | 175 g |
Farben | Silber, Gold, Weiß und Schwarz | Silber, Gold, Weiß und Schwarz |
Sonstiges | In-Display-Fingerabdrucksensor, SuperCharge 2.0 mit 40 Watt, USB Typ-C (USB 3.1), IR-LED, IP68 | In-Display-Fingerabdrucksensor, USB Typ C (USB 3.1), IR-LED, Audiobuchse, Stereosound |
Preis (UVP) | 999 Euro | 799 Euro |
Huawei P40 (Pro) mit eigenem Assistant und HMS statt Google-Diensten
Schon mit dem Mate 30 Pro hatte Huawei erste Grundpfeiler der Alternative zu den proprietären Google Mobile Services (GMS) gesetzt. Mit den Huawei Mobile Services (HMS) und der App-Gallery will das Unternehmen seinen Kunden eine genauso bequeme Nutzererfahrung wie auf einem üblichen Android-Smartphone bieten. Sie soll außerdem geräteübergreifend einheitlich und unabhängig vom Plattform-Update funktionieren.
Huaweis HMS bestehen ähnlich wie die GMS aus mehreren Komponenten, die sowohl für Nutzer als auch Entwickler relevant sind. Neben den Huawei Mobile Services existieren zudem entsprechende Apps und ein HMS Core, die für bestimmte Dienste und Funktionen wichtig sind. In den nächsten Monaten baut das Unternehmen die noch weiter aus. Neben eigenen Diensten wie einer Video- und Musikplattform will Huawei auch eine Alternative zum Google Assistant liefern, der Anfang 2020 auch in Deutschland starten soll. Dabei handelt es sich jedoch nicht wie bei Google um einen Sprachassistenten, sondern um eine Übersicht an situationsbezogenem Wissen, Nachrichten und einer Suche, die wie der Google-Feed auf dem linken Homescreen angezeigt wird.
Sofern die technischen Daten korrekt sind, dürfte es sich wieder einmal um spannende Top-Smartphones handeln. Bleibt nur abzuwarten, wie gut die eigenen Dienste ausfallen oder – noch besser für alle –, ob sich die US-Sanktionen gegen Huawei in Wohlgefallen auflösen. Denn trotz der massiven Bemühungen, eine eigene Plattform auf die Beine zu stellen, ist es dem Unternehmen nicht ohne weiteres möglich, beliebte Apps von US-Unternehmen über die App-Gallery anzubieten, wobei Huawei es mit Whatsapp und Facebook schon über den Trick des direkten Downloads geschafft hat. Per Appsuche-App lassen sich zudem weitere Anwendungen finden und installieren, die es nicht in der App-Gallery gibt.
Angebliche Preise: Huawei P40 und P40 Pro werden wohl keine Schnäppchen
Günstig werden die neuen P40-Modelle wohl nicht, falls die durchgesickerten Preise sich bewahrheiten: Angeblich soll das P40 mit 128 Gigabyte Speicher ab 799 Euro zu haben sein, das Pro mit 256 Gigabyte Speicher soll über 999 Euro kosten. Ob Kunden sich auf ein Smartphone ohne Google-Dienste und nach derzeitigem Stand ohne Anwendungen wie Netflix, Disney Plus und andere essentielle Apps wie Banking-Apps und Bezahldienste wie Google Pay einlassen, ist fraglich.
Artikel aktualisiert am 24. März 2020.
Ich bin schon sehr gespannt auf das Huawei P40 pro