Apples neues größeres Update nach iOS 15.1 bringt abermals eine weitere größere Feature-Rutsche. Einige der Funktionen hatte der Hersteller schon mit iOS 15 zur WWDC 2021 angekündigt, sie schafften es aber nicht in den finalen Release im September. Mit iOS 15.2 erscheinen unter anderem der versprochene App-Privacy-Report und eine erneute Verbesserung der Makro-Funktion für das iPhone 13 Pro. Das Update hat aber noch mehr zu bieten.
iOS 15.2: Mehr Privatsphäre
Nachdem Apple mit iOS 15 schon die Möglichkeit lieferte, Mails mit einer Wegwerfadresse zu versenden, wird die Funktion etwas komfortabler: So könnt ihr bei Bedarf direkt in der Mail-App künftig eine solche Adresse anstelle eurer offiziellen Absender-Adressen auswählen. Diese Funktion findet ihr beim Tap auf die Auswahl eurer Mail-Konten beim Verfassen einer neuen E-Mail.
Da die Adresse mit eurem Konto verknüpft ist, können Empfänger:innen selbstredend auch regulär auf die Mail antworten.
iOS 15.2 bringt außerdem den sogenannten App-Datenschutzbericht. Diese Funktion, die in den Einstellungen zu finden ist, liefert wöchentliche Berichte mit Details dazu, welche Apps auf eure Daten und Sensoren zugegriffen haben. Um die Aktivitäten in dem Bericht anzuzeigen, öffnet Einstellungen > Datenschutz > App-Datenschutzbericht einschalten. Die Aktivitäten werden angezeigt, sobald ihr Apps nutzt.
iOS 15.2: Update für Airtags
Apples „Wo ist?“-App erhält außerdem eine neue Funktion, mit der ihr nach einem Airtag oder einem anderen kompatiblen Gegenstand in der Nähe suchen könnt, der möglicherweise heimlich verwendet wird, um euren Standort zu verfolgen. Aktiviert ihr die neue Option, die im Reiter „Objekte“ zu finden ist, scannt sie nach unbekannten „Wo ist?“-Gegenständen.
Auch Android-Nutzer:innen können sich vor Stalking per Airtags schützen: Denn Apple hat für Android-Geräte eine korrespondierende App veröffentlicht, mit der nach Airtags gesucht werden kann.
iOS 15.2: Missbrauchswarnung in iMessage
Im Sommer hat Apple angekündigt, Schritte gegen Kindermissbrauch in iOS und weiteren Systemen zu implementieren. Dies führte zu harscher Kritik unter der Nutzer:innen und Expert:innen, sodass Apple sich gezwungen sah, die Pläne zunächst zurückzustellen. Nun kommt mit dem Update auf iOS 15.2 dennoch ein erster Teil der angekündigten Neuerungen: Eltern können für ihre Kinder einen „Missbrauchsschutz“ einstellen. Damit werden Bilder auf Nacktheit und sexuellen Inhalt gescannt.
Wird ein solcher Inhalt erkannt — der Scanprozess findet laut Apple lokal auf dem Gerät statt –, wird das Bild lediglich verschwommen angezeigt. Komplett geladen wird es erst nach dem Einverständnis des Nutzers oder der Nutzerin. Wie geplant, werden Eltern eines Kindes unter 13 Jahren automatisch benachrichtigt, wenn ein solches Bild angezeigt wird.
iOS 15.2 bringt das Voice-Abo für Apple Music
Außerdem wird Apple sein am 18. Oktober angekündigtes Musik-Abo, das per Siri gesteuert wird, mit dem Update veröffentlichen. Das 4,99 Euro teure „Voice-Abo“ unterscheidet sich hinsichtlich des Funktionsumfangs vom knapp zehn Euro teuren Tarif vor allem darin, dass ihr Apple Music per Siri steuern müsst. Das Angebot bietet keine Möglichkeit, Apples Musik-Streamingdienst per Musik-App zu durchsuchen und zu steuern.
Eine weitere neue iOS-15.2-Funktion ist die Möglichkeit, in der Erinnerungen-App mehrere Tags auf einmal zu bearbeiten und zu löschen. In der Musik-App bietet Apple Nutzer:innen endlich die Option, innerhalb von Playlisten die Suchfunktion zu verwenden, um nach Songs, Künstler und Künstlerinnen zu suchen
iOS 15.2 liefert Nachlasskontakte nach
Eine Option für Nachlasskontakte hat Apple schon länger angekündigt, sie wird ab iOS 15.2 aktiv. In der Einstellungen-App im Bereich eigener Apple-ID kann man unter „Passwort und Sicherheit“ einen Nachlasskontakt einrichten.
Eine neue Optik hat zudem die Mitteilungszusammenfassung erhalten, die ihr euch zu bestimmten Tageszeiten anzeigen lassen könnt. Sie erscheinen nun in einem neuen Karten-Design, die euch eine bessere Übersicht bieten soll.
iOS 15.2 mit neuem iPhone-Teile und Serviceverlauf
Wie für ein OS-Update üblich, liefert die neue Version neben den neuen Features zahlreiche Fehlerbehebungen und Optimierungen. Dazu gehören Apple zufolge Änderungen an Safari, dem App-Store und der SwiftUI. Zudem bereitet das Update auf Apples angekündigtes Self-Repair-Programm vor: Bislang wurde die Face-ID-Funktion nach einem Displaytausch durch nicht autorisierte Reparaturunternehmen deaktiviert. Mit iOS 15.2 wird diese Sperre entfernt.
Für eine transparentere Reparaturhistorie zieht mit iOS 15.2 ein „iPhone-Teile und Serviceverlauf“ in die iPhone-Einstellungen unter Allgemein > Info ein. Laut Apple zeigen die Modelle iPhone XR, XS, XS Max und neuer sowie dem iPhone SE (2. Generation) an, ob die Batterie ausgetauscht wurde. Auf den iPhones 11, 12 und 13 könne zudem angezeigt werden, ob die Batterie oder das Display ausgetauscht wurden. Ferner lasse sich auf den iPhone-Modellen 12 und 13 anzeigen, ob die Batterie, das Display oder die Kamera ausgetauscht wurden, erklärt Apple in einem Support-Dokument.
Was bringt iOS 15.2 noch?
Mit iOS 15.2 bessert Apple die Makrofunktion beim iPhone 13 Pro nach: Nachdem der Hersteller mit iOS 15.1 einen Auto-Makro-Schalter eingebaut hatte, wird dieser mit dem neuen Update sinnvoller integriert.
Ein neuer Schalter namens „Makrosteuerung“ ist in die Einstellungen eingezogen. „Dieser zeigt bei Aktivierung ein Icon zur Nutzung des Makromodus automatisch an, um damit schneller zum Ultraweitwinkelobjektiv zu wechseln, um Makrofotos und -videos aufzunehmen“, erklärt Apple.
Als eines der wenigen dedizierten Features für iPads erhält die Apple-TV-App mit iPadOS 15.2 eine Seitenleiste, die die Tab-Leiste am unteren Rand des Bildschirms ersetzt. Dort können Nutzer alle Bereiche der Apple-TV-App finden. Außerdem liefert das Update einen Button, der euch direkt in den Store führt.
iOS 15.2 und iPadOS 15.2 stehen ab sofort in den finalen Versionen bereit. In der Regel zeigen die Geräte neue Updates automatisch an. Ungeduldige können aber auch unter Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate nachsehen respektive die Aktualisierung manuell anstoßen. Neben den neuen Versionen für iPhones und iPads hat Apple auch watchOS 8.3, tvOS 15.2 und die Homepod-Software auf Version 15.2 gehoben.
Stellt sich die Frage, ob die Bedienungshilfen nun auch endlich die von vielen geforderte Einstellung für eine vereinfachte Sprache beinhalten, so dass meine „Freund:innen“ wieder zu „Freunden“ werden?
Ich selber bin kein besonders sicherer Leser. Lesen ist für mich wie das Anhören einer alten Schallplatte, mit der ständigen Gefahr, dass die Nadel aus der Spur in einen Kratzer rutscht. Bei einem Doppelpunkt im Wort springt die Nadel definitiv raus, und ich muss den ganzen Satz dann noch mal von vorne einsammeln. Wer Inklusion groß schreibt, sollte auch solche Nutzer berücksichtigen.