Krank, aber trotzdem arbeiten? Das Phänomen heißt Präsentismus
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Warum viele kranke Arbeitnehmer trotzdem weiter arbeiten
Wer krank ist und nicht ins Büro kann, sollte sich schonen – soweit die Theorie. In der Praxis sieht es leider oft anders aus. Da zwingen sich Beschäftigte mit Husten, Schnupfen, Fieber und ähnlichen Beschwerden trotzdem an den Schreibtisch. Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: Präsentismus. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich, die fünf häufigsten hat jetzt die Techniker Krankenkasse in einer Studie ermittelt. Besonders oft werden etwa fehlende Vertretungen, dringende Termine oder die Angst, durch die Krankheit den Kolleg:innen zur Last zu fallen, genannt. Wer sich aber mit allen Mitteln zum Arbeiten zwingt, tut sich auf lange Sicht nichts Gutes und bezahlt das mit einer verzögerten Genesung und noch mehr Stress. Also: bei Krankheit lieber ab ins Bett.
Strom aus Schnee – der neue Gamechanger in der Energiekrise?
Erneuerbare Energien sind die Zukunft – aber wie sicher können wir uns bei der Kraft von Sonne und Wind wirklich sein? Die Angst vor einem Blackout sitzt tief und geht vor allem im Winter um. Japanische Forscher könnten nun vielleicht eine neue Lösung haben: Strom, der aus Schnee gewonnen wird. In einem gemeinsamen Projekt testen die Universität für Elektrokommunikation in Tokio und das Energie-Startup Forte noch bis März 2023 ein spezielles Verfahren. Dabei werden geschickt die Temperaturunterschiede zwischen Schnee und wärmerer Umgebung genutzt. Der Strom soll dabei durch Kühlung und Verdampfung warmer Flüssigkeiten entstehen. Klappt das so, wie es sich die Forscher:innen vorstellen, könnten daraus sogar kleine Mini-Kraftwerke entstehen. Einen Haken gibt es allerdings: Der so erzeugte Strom braucht viel Schnee. Profitieren würden dann in Europa nur wenige Regionen.
Adobe trainiert KI mit Nutzerdaten aus der Creative Cloud
KI werden im digitalen Leben immer präsenter. Jetzt mischen sie auch bei den großen Bildagenturen mit, was lange ein absolutes No-Go war. Nachdem sich zuerst Shutterstock zur Nutzung von KI bekannt hatte, zog schließlich auch Adobe nach, um künftig KI-generierte Bilder anzubieten. Was den Nutzer:innen aber nicht bewusst war: Adobe setzt beim Training der KI-Algorithmen offenbar auf die Daten seiner beliebten Creative Cloud. Die entsprechenden Bestimmungen dafür gibt es wohl schon seit August 2022. Bekannt gemacht hat es aber erst der Twitter-Post von Krita, ein Open-Source-Anbieter für Grafiksoftware. Wer jetzt empört nach Luft schnappt, sollte sich fix in seinen Adobe-Account einloggen und in den Einstellungen die schon voreingestellte Zustimmung widerrufen. Allerdings ist das leider keine Garantie, dass Adobe die Finger von sämtlichen Daten lässt. Denn unter „bestimmten begrenzten Umständen“, wie es heißt, greift der Widerruf nicht. Immerhin: Lokal gespeicherte Daten sind laut Adobe sicher vor den KI-Kraken.
Amazon-Mitarbeiter rufen nach der „Rückkehr des Königs“ Jeff Bezos
Seit 2021 steht Andy Jassy an der Spitze von Amazon. Firmengründer und Ex-CEO Jeff Bezos galt nicht als traumhaft umgänglicher Chef. Doch jetzt gibt es Unruhen im Shopping-Paradies. Nach der Massenentlassung von rund 18.000 Mitarbeiter:innen wünscht sich manch ein aufgebrachter Angestellter den alten Chef zurück. Das berichtet das Magazin Business Insider, dem interne Nachrichten aus einer Slack-Gruppe mit 26.000 Mitgliedern vorliegen. Darin wird gar die „Rückkehr des Königs“ gefordert, der ja „der Beste“ sei, wie es in Zitaten heißt. Größer Kritikpunkt: Jassy wird intern vorgeworfen, dass er alle mit dem Stellenabbau vor den Kopf gestoßen hat. Scheinbar waren noch nicht einmal Führungskräfte darüber informiert worden. Dennoch wird im Krisen-Chat nicht nur gefordert, sondern auch Tacheles geredet: Man solle nicht vergessen, welche Entscheidungen von Bezos letztendlich zur aktuellen Situation geführt hätten, heißt es etwa. Andy Jassy jedenfalls bleibt erst mal an der Spitze von Amazon.
Alibaba-Gründer Jack Ma zieht sich zurück
Was bei uns Amazon ist, ist in China Alibaba. Nun steht das riesige Handelsunternehmen Ant Group vor einem Umbruch. Denn der milliardenschwere Unternehmensgründer Jack Ma tritt offenbar ab. So heißt es in einer offiziellen Meldung von Alibaba. Groß thematisiert wird der Rückzug allerdings nicht. Doch die Gründe für Mas Entscheidung sind unklar. Lange war er in den sozialen Medien präsent, doch 2020 verstummte er plötzlich. Damals kritisierte er mehrfach die chinesische Regierung, was das Unternehmen viel Vertrauen kostete. Neben dem Alibaba-Marktplatz sind in China vor allem die in die Ant Group eingegliederten Dienste Alipay und Wechat beliebt. Für das Unternehmen könnte Jack Mas Abgang daher weitreichende Folgen haben. Vor allem der schon seit 2020 geplante Börsengang dürfte sich in China durch den Verlust des Alibaba-Star-Gründers weiter verzögern.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.