Akio Toyoda, der Geschäftsführer des weltgrößten Automobilkonzerns, aktualisierte heute die Elektrifizierungsstrategie und stellte 15 neue Elektroautos der Marken Toyota und Lexus vor. Der Konzern bereitet sie für die Serienproduktion bis 2025 vor. Bis 2030 sollen 30 BEV-Modelle (Battery Electric Vehicles, batterieelektrische Fahrzeuge) erscheinen. Den Reigen eröffnet nächstes Jahr der bZ4X, ein geländegängiges E-SUV, das zusammen mit Subaru entwickelt wurde.
Neben der Baureihe bZ – das steht für „beyond Zero“ und den Ansatz, über CO2-Neutralität hinausgehen zu wollen – kommen neue Autos der Marke Lexus heraus. Sieben weitere Modelle weichen vom bZ-Markenkern ab: darunter ein Pickup-Truck, ein Van, ein Mikrovan sowie zwei Crossover, ein Jeep und ein Sportcoupé. Keine der Neuvorstellungen trägt einen finalen Produktnamen.
Toyota bZ: Vom SUV bis zur Limousine
Relativ ausgiebig hat Toyota bereits den ersten Spross der neuen Reihe vorgestellt, den bZ4X. Dabei steht das 4X für ein ausgeklügeltes Vierradsystem, das AWD-Spezialist Subaru entwickelt hat. Der Erscheinungstermin liegt im nächsten Jahr. Anschließend soll eine Mittelklasse-Limousine folgen. Toyota hat sie zunächst wenig überraschend als bZSDN bezeichnet („Sedan“ steht für „Limousine“). Die Frontpartie erinnert an den Sony Vision S, auch wenn der SDN etwas bulliger wirkt. Charakteristisch fällt das sehr kurze Heck aus. Die Serie komplettiert ein SUV mit drei Sitzreihen namens „bZ Large SUV“ und der „bZ Small Crossover“. Der Kleinwagen imitiert den breiten Eindruck von geländegängigeren Wagen.
Lexus will auf Festkörperbatterien setzen
Die Luxusmarke erhält ebenfalls zum Start der neuen Elektro-Plattform ein Kompakt-SUV, das das Kürzel RZ trägt. Einen stärkeren Fokus legt sie jedoch auf das Sportcoupé. Akio Toyoda spricht von einer Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in unter zwei Sekunden und einer „geheimen Soße“, die das Auto erhält. Sie sei bei der Entwicklung des Sportwagens LFA angefallen, der 2012 nur in einer Kleinserie gebaut wurde. Zudem stellte das Toyota-Management in Aussicht, der Flitzer könne eine Festkörperbatterie beinhalten. Daneben stellte der Konzern noch ein großes SUV für die Marke vor. Eine Oberklasselimousine soll ebenfalls angedacht sein.
Van, Jeep, Mikrovan und Roadster – BEV mit Mut zur Marktlücke
Einige anderen Elektromobile, die Toyota herausbringen will, zeigen etwas mehr Innovationskraft. Ins Auge fiel ein elektrischer Geländewagen namens Compact Cruiser EV. Der Viertürer hat kompakte Maße und könnte als Freizeitgefährt gedacht sein. Toyota dürfte damit eine Marktlücke füllen, denn es gibt zurzeit nichts Ähnliches auf dem Markt. Man denkt zuerst an den Namen Suzuki, wenn man das Concept Car sieht.
Daneben steht das „Small SUEV“, ein viertüriger Kleinwagen mit Fließheck. Die Designer haben den „Crossover EV“ hinten ebenfalls rund und kurz gestaltet. Das Auto sieht aus wie eine Fließheck-Limousine, könnte aber die Ausmaße eines Kia EV6 haben – also eher einem SUV gleichen.
Einen Roadster scheint Toyota ebenso zu planen wie einen fast komplett transparenten Mikrovan. Toyota nennt das drollige Gefährt „Micro-Box“. Es erinnert entfernt an Mini-Lounges auf Rädern, wie den Vision Urbanaut von Mini. Etwas ernster schaut der Lieferwagen „Mid-Box“ drein. Ihn kann man sich auch gut als Bus oder Wohnmobil vorstellen. Er fällt in die Kategorie Bulli, die sich bei VW glänzender Nachfrage erfreut. Zuletzt erklärte Volkswagen, auf dieser Grundlage in Hannover elektrische Camper bauen zu wollen.
Noch größer fällt das Toyota-Modell E-Palette aus, es könnte als Shuttle-Bus oder größerer Transporter dienen. Ein klassischer Pickup mit Doppelkabine rundet das Angebot der Exoten ab.
„Stehen schon auf dem Hof“? Dann hat das Modell Mitte rechts wohl schon Plattfüße, wenn das kein Fehler im Rendering sein soll