Anzeige
Anzeige
News

Frauenquote: Activision erklärt, warum sie zu wenige Frauen im Vorstand haben

Der Microsoft-Deal sei der Grund für die Missachtung der gesetzlichen Vorgabe, gibt Activision Blizzard bekannt. Demnach müsste eine Frau mehr im Vorstand sitzen. Aufgrund der Fakten überzeugt die Erklärung nicht.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Kalifornien verpflichtet Konzerne, drei Frauen im Vorstand zu haben. (Symbolbild:
Gorodenkoff/ Shutterstock.com)

Activision Blizzard hat dazu Stellung bezogen, warum der Spielekonzern gegen die kalifornische Vorstandsquote verstößt. Bis Ende 2021 müssten dem Gesetz zufolge mindestens drei Frauen im Vorstand des Nasdaq-Unternehmens sitzen. Die Regelung trat 2019 in Kraft. Demzufolge sollten mindestens sechs Vorstandsposten besetzt sein, drei davon von einer Frau. Dem Konzern sitzt ein zehnköpfiger Vorstand mit nur zwei weiblichen Mitgliedern vor.

Microsoft-Deal stoppt Bewerbungsprozess

Anzeige
Anzeige

Activision gibt an, die bevorstehende Übernahme durch Microsoft sei der Grund für die Verzögerung. Man habe 2021 mit dem Bewerbungsprozess begonnen. „Da jedoch die derzeitigen Vorstandsmitglieder des Unternehmens nach Abschluss der geplanten Transaktion nicht mehr im Vorstand tätig sein werden, konnten wir den Prozess nicht im Jahr 2021 abschließen“, schreibt die Führung im Jahresbericht. Sie werde die Suche nach einer weiteren Direktorin fortsetzen, heißt es weiter.

3 Jahre Zeit und wenig ist passiert

IGN führt die Dauer der Suche an. Das Gesetz trat am 1. Januar 2019 in Kraft. Damals saßen in dem zehnköpfigen Vorstand auch schon zwei Frauen. Nachdem Elaine Wynn ausschied, ersetzte das Unternehmen „fast sofort“ die Stelle mit Dawn Ostroff. Danach passierte nichts mehr. 2021 erschütterte eine Klage Kaliforniens gegen Activision Blizzard die Szene, die dem Unternehmen eine „Kultur der konstanten sexuellen Belästigung“ vorwarf. Im November begannen die Übernahmeverhandlungen mit der Microsoft-Tochter Xbox und zeitgleich kam heraus, dass CEO Bobby Kotick von den Vorwürfen wusste, sie jedoch nicht an den Vorstand weitergab. Der Manager erhält durch die Übernahme rund 390 Millionen Dollar.

Anzeige
Anzeige

Frauenfeindliches Unternehmen unter Beschuss

Die Klage, der eine dreijährige Ermittlung vorausging, attestiert dem Unternehmen ein toxisches Umfeld für Frauen und ist weiterhin anhängig. Dazu kommt eine Untersuchung der US-Börsenaufsicht und eine Einzelklage einer Betroffenen. Activision zahlte in der Folge 18 Millionen Dollar Wiedergutmachung. Der Skandal kostete einige Mitarbeiter und den Chef des Studios Blizzard Entertainment den Job. Zudem streikten Mitarbeiter und Spielergilden. Viele Gamer sollen der Firma den Rücken gekehrt haben.

Anzeige
Anzeige

Gesetzliche Frauenquote zeigt Wirkung

Die gesetzliche Verankerung einer Frauenquote in den Vorständen hat zu einem hohen Anstieg weiblicher Sitze dort geführt. In den zwei Jahren vor der Verabschiedung wurden nur 209 Frauen in die Boards berufen. In den zwei Jahren danach 739. Im ersten Quartal 2021 waren 45 Prozent der kalifornischen Verwaltungsmandate mit Frauen besetzt.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige