Alexa wird für Amazon zum Milliardengrab
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Amazons Alexa ist der weltweit am stärksten verbreitete Sprachassistent, die Echos sind die meistverkauften Geräte auf Amazon selbst. Dennoch ist Alexa für den Online-Giganten bisher ein Milliardengrab. Allein in diesem Jahr soll das Hardware-Team von Amazon unter dem Strich an die zehn Milliarden US-Dollar verbrennen. Der Großteil davon geht auf die Kosten von Alexa. Ursache dafür ist unter anderem, dass Amazon mit den Geräten keinen Gewinn macht, sie zum Selbstkostenpreis verkauft. Gerade an Aktionstagen wie Prime Day oder Back Friday gibt es auf die Geräte sogar noch einmal massiv Rabatt.
„Wir wollen Geld verdienen, wenn Menschen unsere Geräte benutzen, nicht wenn sie unsere Geräte kaufen“, heißt es dazu von Amazon. Diese Plan geht bisher aber nicht auf. Die Monetarisierungsversuche haben nie so richtig funktioniert.
In der Konsequenz sorgt dies für die größte Entlassungswelle in der Firmengeschichte. Insgesamt sollen bis zu 10.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Eine Abteilung, die besonders hart davon getroffen wird, ist die sogenannte Geräteabteilung.
Vor zwölf Monaten hat sich Reddit mit ehrgeizigen Plänen Deutschland als ersten nicht-englischsprachigen Markt auserkoren. Die erste Bilanz fällt positiv aus: Deutschland beherbergt nun die viertgrößte User-Base von Reddit weltweit. Die Plattform hat sich aber noch viel vorgenommen.
„Unser Start in Deutschland ist der erste Schritt eines langfristigen Engagements auf dem Markt und der Expansion über englischsprachige Länder hinaus“, hatte Reddit-CEO Steve Huffman vor einem Jahr angekündigt. Zwölf Monate später hat die Plattform nach eigener Einschätzung die gesteckten Ziele erreicht. Das Team in Deutschland habe sich vergrößert und umfasse nun lokale Teams für Vertrieb, Community, Betrieb sowie Produkt und Technik in den wichtigsten deutschen Städten.
Im Mittelpunkt stehe aber das deutsche Publikum, das nach den von Reddit vorgelegten Zahlen massiv gewachsen ist: 160 Millionen Beiträgen, Votes und Kommentaren pro Monat entsprechen einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Außerdem würden sich die deutschen Nutzerinnen und Nutzer mehr Inhalte als je zuvor ansehen. Zu den beliebtesten Communitys gehören r/Arbeitsleben, r/de, r/de_lAmA, r/finanzen, r/fragreddit und r/ich_iel.
Der Publikums-Mix auf Reddit ist zumindest nach Ansicht der Plattform so nirgends anders zu finden. Damit stelle Reddit eine große Chance für Marken dar. Eine Studie habe zudem ergeben, dass lokale Nutzer:innen einer Marke, die auf Reddit vertreten ist, eher vertraue als „Marken, die sie auf anderen Plattformen werben sehen“.
Twitter: Neue Ideen von Musk, Klage in Deutschland
Elon Musk hat wieder neue Ideen für Features auf Twitter. So will er Direktnachrichten verschlüsseln, sodass auch Twitter-Mitarbeiter:innen keinen Zugriff mehr auf diese haben. Außerdem sollen Voice- und Videochats ein Teil von Musks „Twitter 2.0“ werden.
„Wir möchten es den Benutzern ermöglichen, zu kommunizieren, ohne sich um ihre Privatsphäre sorgen zu müssen, ohne sich Sorgen über eine Datenschutzverletzung bei Twitter zu machen, die dazu führt, dass alle ihre DMs ins Internet gelangen, oder zu glauben, dass vielleicht jemand bei Twitter ihre DMs ausspionieren könnte“, wird Elon Musk zitiert.
Bis es so weit ist, könnte der Plattform in Deutschland aber juristisches Ungemach drohen. Der Würzburger IT- und Medienrechtsanwalt Chan-jo Jun wirft Twitter vor, wiederholt illegale Inhalte nicht nur freigeschaltet, sondern auch im Netz belassen und sich geweigert haben, diese trotz Notwendigkeit zu löschen. Jun, unter anderem bekannt durch seine juristische Auseinandersetzung mit Facebook, hat jetzt einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung gestellt, der schon am kommenden Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt zur Verhandlung kommen soll.
„Das Ergebnis könnte dazu führen, dass durch eine gerichtliche Anordnung Twitter seinen Betrieb einstellen müsste“, erklärt der Medienanwalt in einem Video. Jun hält dies zwar selbst für unwahrscheinlich, aber auch nicht für ausgeschlossen.
Fußball-WM: Qatar-Airlines-Werbung verwirrt, Rewe konsequent
Die Fußballweltmeisterschaft in Katar ist aus nachvollziehbaren Gründen die umstrittenste WM, die es bisher in diesem Bereich gab. Dementsprechend werden auch alle werblichen Aktivitäten rund um die Veranstaltung gerade in Deutschland sehr kritisch betrachtet. Das hat jetzt auch das ZDF zu spüren bekommen.
Der Sender gibt sich journalistisch viel Mühe, die Missstände rund um die Weltmeisterschaft aufzuzeigen und zu erklären. Gleichzeitig überträgt das Zweite aber auch die Spiele der WM. Genau in diesem Umfeld sorgte nun ein Werbespot für Aufregung bei den Zuschauer:innen. Qatar Airlines ruft darin die Menschen auf, das Land zu besuchen, und zeigt den WM-Gastgeber – wenig überraschend – in sehr positivem Licht.
„Visit Qatar“ heißt die Kampagne, für die es schon seit längerer Zeit Kritik hagelt. In der besonderen Konstellation rund um die WM und das Debakel mit der sogenannten One-Love-Binde sorgte der Werbespot für zusätzliches Feuer in der Diskussion.
Supermarktkette Rewe hat derweil die Konsequenzen aus der One-Love-Affäre gezogen: Das Unternehmen hat am Dienstag angekündigt, seine Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu beenden und verzichtet umgehend auf seine Werberechte. „Fußball ist für uns unter anderem Fair Play, Toleranz und Zusammenhalt – diese Werte halten auch wir hoch“, begründete Lionel Souque, CEO der Rewe Group, den Schritt in einer Pressemitteilung. „Wir stehen ein für Diversität – und auch Fußball ist Diversität. Diese Haltung leben wir und diese Haltung verteidigen wir – auch gegen mögliche Widerstände. Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel“.
Nach dem Desaster um die Kryptobörse FTX befürchten Investor:innen offenbar weitere Pleiten. Als „Ansteckungsgefahr“ bezeichnete zuletzt ein Analyst der Bank of America die Sorge davor, dass die Coinbase-Aktie in den von der milliardenschweren Pleite der Kryptobörse FTX geschaffenen Abwärtsstrudel geraten könnte. Weitere Pleiten scheinen nicht ausgeschlossen zu sein, befürchten offenbar auch Kryptoinvestor:innen.
Der Bitcoin-Kurs ist am Montagabend laut Coinmarketcap erstmals seit 2020 unter die Marke von 15.600 US-Dollar gerutscht. Noch schlimmer hat es andere Altcoins, darunter bisherige Größen wie Cardano oder Solana, erwischt: Der Cardano-Kurs (Ada) etwa gab allein in den vergangenen sieben Tagen um fast zwölf Prozent nach.
Den wahrscheinlich größten Absturz der Top-Kryptowährungen musste in den vergangenen Wochen aber Solana (Sol) hinnehmen. Innerhalb der vergangenen Woche ging es um 23 Prozent nach unten. Solana büßte aufgrund der besonderen Verflechtungen mit dem gescheiterten FTX-Netzwerk Vertrauen ein.