
Elon Musk bastelt angeblich an einer weniger „woken“ ChatGPT-Alternative. (Foto: Rmedia 7/Shutterstock)
Elon Musk hatte die hinter ChatGPT stehende KI-Firma OpenAI einst selbst mitgegründet. In den vergangenen Wochen äußerte sich der Tesla- und Twitter-Chef aber mehrfach kritisch gegenüber dem Hype-Chatbot.
ChatGPT für Elon Musk zu „woke“
So sei ChatGPT „vielversprechend und mächtig“, aber genau deswegen auch eine „große Gefahr“. Per Twitter warnte er OpenAI-Chef Sam Altman, dass „die Gefahr, die KI darauf zu trainieren, woke zu sein – also zu lügen –, tödlich“ sei.
Jetzt also eine Art Gegenprogramm zur „woken“ KI? Einem Bericht von The Information zufolge soll Musk in den vergangenen Wochen mehrere KI-Forscher:innen kontaktiert haben, um mit ihnen eine ChatGPT-Alternative zu entwickeln.
Demnach soll es sich bei einem der Angesprochenen um Igor Babuschkin handeln, der bis vor Kurzem in der KI-Schmiede Deepmind von Google-Mutter Alphabet tätig war. Mit seiner Expertise im Bereich Large Language-Models wäre der KI-Forscher wohl gut geeignet für die Musk-Idee, wie Stern.de chreibt.
KI-Projekt noch in der Aufbauphase
Babuschkin hat ein entsprechendes Gespräch bestätigt, erklärte aber, dass er dem Projekt noch nicht offiziell beigetreten sei. The Information, das sich auf drei Insider beruft, betonte, dass das KI-Projekt noch in der Aufbauphase sei. Noch gebe es keine konkreten Pläne zur Entwicklung spezifischer Produkte.
Es ist aber davon auszugehen, dass es Musk ernst mit der Entwicklung einer Alternative für das von ihm offenbar als zu „woke“ empfundene ChatGPT ist. Möglich also, dass es bald einen Chatbot mit weniger Einschränkungen geben könnte.
Beim Thema Twitter hat Musk ja schon gezeigt, dass er seine eigene Meinung davon, wie Kommunikation zu sein hat, ohne Rücksicht auf (finanzielle) Verluste durchzusetzen bereit ist.
Microsoft legte Bing-Bot Maulkorb an
Eine Ahnung davon, wie ein von der Leine gelassener Chatbot kommunizieren könnte, hatte Beobachter:innen zuletzt der auf ChatGPT beruhende Bing-Bot von Microsoft gegeben. Bei längeren Gesprächen wurde der Chatbot immer mal wieder ausfallend.
Microsoft reagierte, indem es daraufhin die Zahl der möglichen Anfragen reduzierte. Der Bing-Bot sowie die Google-Alternative Bard hatten zudem mit Fehlern in den jeweiligen Präsentationen auf sich aufmerksam gemacht.
Verbreitung von Fake News als Gefahr
Kritiker:innen sehen bei den Chatbots die Gefahr der Verbreitung von Verschwörungsideologien und Fake News. Übrigens, ähnlich wie bei Twitter, verstärkt seit der Übernahme durch Elon Musk.