Das Samsung Galaxy Fold bleibt kein Einzelstück. Der südkoreanische Smartphone-Primus wird wohl im Laufe seines Unpacked-Events am 11. Februar mit dem Galaxy Z Flip einen Nachfolger des Galaxy Fold enthüllen. Das nächste Modell wird ein Klapphandy mit flexiblem Display und guter Oberklasse-Ausstattung.
Samsung Galaxy Z Flip wird ein Klapphandy
Dass Samsung an einem neuen Formfaktor für seine Foldables arbeitet, deutete sich schon bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz im Oktober an. Das damals veröffentlichte Konzept mit vertikal klappbarem Bildschirm spiegelt sich deutlich in den auf dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo (via Ice Universe) veröffentlichten Hands-on-Fotos und dem massiven Leak des Galaxy Z Flip von Roland Quandt von Winfuture wider.
Das Gerät ist Marketingunterlagen, die Winfuture aufgespürt hat, zufolge für Kunden mit einem gewissen Anspruch an Individualität und womöglich tiefen Taschen konzipiert worden. Ferner sei es „Influencer-Ready“ – unter anderem durch einige softwareseitige Anpassungen, mit denen das Gerät besonders gut für Instagram und ähnliches geeignet sein soll, so Quandt.

Samsung-Galaxy-Z-Flip-Leak. (Bild: Samsung; Winfuture)
Während das erste Foldable Samsungs, das Galaxy Fold, zusammengeklappt nicht größer als ein herkömmliches Smartphone ist und auf der Außenseite eine verhältnismäßig kleine Bildschirmfläche von 5,4 Zoll bietet, ist das Galaxy Z Flip, das unter dem Codenamen Bloom entwickelt wurde, eher wie Motorolas Razr-Phone konzipiert. Das Z Flip ist zusammengeklappt nicht viel größer als eine Puderdose; öffnet man es, kommt ein 6,7-Zoll-Display mit 2.636 x 1.080 Pixeln im 22:9-Format, das als Infinity-Flex-Bildschirm bezeichnet wird, zum Vorschein. Da es offenbar ein ähnliches Scharnier wie das Fold besitzt, lasse sich der „Deckel“ nach dem Öffnen in einem Winkel zwischen 70 und 110 Grad frei justieren. Um eine bessere Robustheit des Bildschirms zu bieten als die weiche Schutzfolie des Galaxy Fold, soll es über eine Abdeckung au sogenanntem „Ultra Thin Glass“ verfügen.

Samsung Galaxy Z Flip – Leak. (Bild: Weibo)
Samsung Galaxy Z Flip: Dual-Kamera und Snapdragon-855-Plus-Chip

Samsung Galaxy Z Flip: Leak. (Bild: Samsung; Winfuture)
Ähnlich wie Motorolas Razr ist auf der Außenseite des Galaxy Z Flip ein kleines Oled-Außendisplay mit 300 x 116 Pixeln und Always-on-Support zu erkennen, auf dem Benachrichtigungen und ähnliches angezeigt werden können. Direkt daneben befindet sich eine Dual-Kamera mit LED-Blitz, die im aufgeklappten Zustand als Hauptkamera fungiert. Zur Hauptkamera sind auch schon Details durchgesickert: Die Dual-Kamera kommt mit jeweils einem Zwölf-Megapixel-Sensor. Der Hauptsensor verfügt zudem über eine zweifache Blende, wie sie beispielsweise schon im Galaxy S10 (Test) und Note 10 (Test) zum Einsatz kommt. Bei der zweiten Kamera setzt Samsung auf eine Ultraweitwinkelkamera mit 123-Grad-Sichtfeld und f/2.2-Blende.
Aufgeklappt sind verhältnismäßig große Bildschirmränder zu sehen, die auch beim Galaxy Fold vorhanden sind. Die große Notch für die Selfie-Kamera des Galaxy Fold ist indes nicht übernommen worden. Stattdessen setzt Samsung auf eine Hole-Punch-Selfie-Kamera mit zehn Megapixeln ähnlich der des Galaxy Note 10 (Test). Sie soll Leaks zufolge auch bei einigen Modellen der neuen Galaxy S20-Serie eingesetzt werden.

Samsung Galaxy Z Flip – Leak. (Bild: Weibo)
Als Recheneinheit nutzt Samsung bei seinem Galaxy Z Flip weder den neuesten Exynos-990-Prozessor noch Qualcomms Snapdragon 865, sondern mit dem Snapdragon 855 Plus das Topmodell des zweiten Halbjahres 2019 – vermutlich benötigt Samsung die aktuellen Topchips für das S20. Er wird von acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Flash-Speicher unterstützt, der sich per MicroSD-Slot erweitern lässt. Motorolas Razr verfügt im Vergleich nur über Mittelklasseausstattung zum womöglich gleichen Preis.
Im folgenden kurzen Hands-on-Video wird der Klappmechanismus des Galaxy Z Flip demonstriert – man erkennt zudem, dass es recht lang ist:
Der Akku des 183 Gramm schweren Z Flip ist zweigeteilt und bringt es auf eine Gesamtkapazität von 3.300 Milliamperestunden, was in etwa der Nennleistung des Galaxy S10e (Test) entspricht. Per USB-C-Port lässt sich das Z Flip Winfuture zufolge per 15-Watt-Netzteil laden; kabelloses Laden soll mit bis zu neun Watt möglich sein. Ein Fingerabdruckleser ist nicht im Bildschirm, sondern wie etwa beim Galaxy Fold am Gehäuserand integriert. Hinsichtlich der Abmessungen ist von 87,4 x 73,6 x 15,4-17,3 Millimetern im zugeklappten und 167,9 x 73,6 x 6,9-7,2 Millimetern im aufgeklappten Zustand die Rede.

Links das Design des Galaxy Fold, rechts das neue Konzept in Klapphandy-Optik. (Bild: Samsung)
Laut Winfuture soll das Galaxy Z Fold mit Android 10 und der hauseigenen One UI 2.0 laufen und ab Februar in den Handel kommen. Entgegen älterer Gerüchte, das Gerät solle nur die Hälfte des Galaxy Fold kosten, wird es zwar etwas günstiger, mit den kolportierten 1.500 Euro wird es aber weiterhin nicht sonderlich preiswert sein. Samsung hat mit seinen Foldables für 2020 große Pläne: Der Hersteller plant, sechs Millionen Einheiten absetzen zu können.
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Artikel aktualisiert am 02. Februar 2020: Hands-on-Video eingebaut.