VW ID 2 All: E-Auto für unter 25.000 Euro ist „geräumig wie ein Golf und preiswert wie ein Polo”
Die seriennahe Studie des „ID 2 All“ soll das bisher günstigste Elektroauto des Konzerns werden. Rein optisch unterscheidet es sich stark von der ersten Studie eines erschwinglichen E-Autos, das 2021 zur IAA in München gezeigt wurde. Das recht futuristische „ID Life“ getaufte Konzept fiel angeblich in der Chefetage durch; das neue Modell orientiert sich derweil stärker an der vertrauten VW-Handschrift, bringt aber neue Akzente ein.
VW ID 2 All: „Geräumig wie ein Golf, preiswert wie ein Polo“
Laut Volkswagen wird der 2025 erscheinende ID 2 All auf einer neuen Elektroplattform basieren, die als „MEB Entry“ bezeichnet wird. Das kompakte E-Auto soll einen Frontantrieb besitzen und eine Reichweite von etwa 450 Kilometern nach WLTP liefern.
Volkswagen zufolge besitzt der Antrieb des ID 2 All 166 Kilowatt respektive 226 PS. Aufgeladen werden soll die Fahrzeugbatterie mit einer Ladeleistung 125 Kilowatt von 10 auf 80 Prozent binnen 20 Minuten, was kein schlechter Wert ist – teurere E-Autos bieten indes eine weit höhere Ladegeschwindigkeit. Wie die weiteren ID-Modelle wird das Fahrzeug bei 160 Kilometern pro Stunde abgeriegelt, von 0 auf 100 Kilometern pro Stunde soll es binnen weniger als sieben Sekunden beschleunigen.
Exterieur des VW ID 2 All
Mit dem ID 2 All will Volkswagen eine neue Designsprache einführen, die „auf den drei Eckpfeilern Stabilität, Sympathie und Begeisterung basiert“, so Andreas Mindt, Head of Design der Marke Volkswagen.
Ein Element der neuen Designsprache ist Volkswagen zufolge das für den ersten Golf entwickelte C-Säulen-Design. Der ID 2 All ist der erste Volkswagen mit einer Neuinterpretation dieser Signatur, so das Unternehmen. Zu weiteren Designmerkmalen der Studie gehören ferner „eine klar und kraftvoll auf den Rädern stehende Karosserie“, „ein sympathisches Gesicht“, und „ein deutlicher Schuss Dynamik und eine zeitlose Eleganz“.
Die ersten Bilder der Studie zeigen, dass Volkswagen in puncto Design dennoch einen vorsichtigeren Weg verfolgt, als beim ID Life, der eine markantere Designsprache besaß. Für eine breite Masse, die VW mit dem ID 2 All ansprechen will, dürfte die nun gezeigte Optik des Kompaktstromers gefälliger sein.
Das Interieur des ID 2 All
Beim Interieur setzt VW „auf ein klares Design“ und spricht von einer „hohen Qualitätsanmutung“. Es gebe „ein selbsterklärendes Infotainmentsystem inklusive klassischer Lautstärkeregelung sowie ein separates Klimabedienteil“.
Hinsichtlich der Qualität des Innenraums hat VW beim ID 3 (Test) gelernt, dass Hartplastik keine Option ist. Entsprechend hat der Konzern unter anderem diesen Kritikpunkt mit einem kürzlich angekündigten Refresh des ID 3 behoben.
Änderungen nimmt VW außerdem am winzigen 5,3-Zoll-Display des Cockpits vor, das bei allen ID-Modellen an Bord ist. Mit dem ID 2 All wird es auf 10,9 Zoll anwachsen, zudem hat es ringsherum weniger Rahmen. Auch das Infotainment-Display wird mit 12,9 Zoll eine Nuance größer als bisher.
Hinsichtlich der Steuerung plant der Autobauer einige Änderungen: So sollen die wesentlichen Klimafunktionen über beleuchtete Tasten gesteuert werden. In der Mitte des Klimabedienteils gibt es – für Fahrer- und Beifahrer:innen gleichermaßen gut zugänglich – eine kleine Drehwalze für die Lautstärkeregelung des Infotainmentsystems.
In der Mittelkonsole befinden sich zwei induktive Ladeschnittstellen für Smartphones, die darin magnetisch arretiert werden. Per Drehdrücksteller in der Mittelkonsole sollen ferner weitere Fahrzeugfunktionen gesteuert werden können. Darüber soll zudem der Look der digitalen Instrumente geändert werden können, so VW.
Die kapazitiven Tasten im Lenkrad der bisherigen ID-Modelle werden auch gestrichen: Das neue Multifunktionslenkrad erhält zur Steuerung links und rechts zwei Drehwalzen und je zwei Tasten.
Laut Volkswagen soll der Stauraum mit 490 bis 1.330 Litern Volumen für einen Kompaktwagen recht großzügig ausfallen. Er übertreffe gar Fahrzeuge aus höheren Klassen, so das Unternehmen.
Was die Ausstattung anbelangt, erwähnt Volkswagen, dass diverse Features der oberen Klassen wie Travel-Assist für teilautomatisiertes Fahren und IQ-Light (intuitiv nutzbare Lichtsignale für die Fahrer:innen) auch für den ID 2 All angeboten werden. Ferner sollen Park-Assist Plus mit Memory-Funktion (trainiertes Parken) und elektrische Sitze mit Massagefunktion zur optionalen Ausstattung gehören.
VW ID 2 All: Eines von 10 E-Auto-Modellen bis 2026
Das Serienmodell des ID 2 All ist laut VW eines von zehn neuen E-Modellen, die VW bis 2026 auf den Markt bringen will. In diesem Jahr starten der neue ID 3, der ID Buzz mit langem Radstand und die Limousine ID 7. Weitere für 2023 geplante rein elektrische Fahrzeuge der VW-Gruppe sind der Cupra Tavascan und Audi Q8 E-Tron.
Beim ID 2 All soll noch nicht das untere Ende erreicht sein. So plant VW neben dem Unter-25.000-Euro-Modell noch ein günstigeres E-Auto, das unter 20.000 Euro kosten soll und für 2026 anvisiert ist. In dem Jahr wird außerdem ein elektrisches Kompakt-SUV starten.
VW will massiv in Elektrifizierung und Digitalisierung investieren
Volkswagen hat in den nächsten Jahren noch eine Menge vor, um den Anteil an Elektroautos hochzuschrauben. Daher will der Konzern bis 2027 Investitionen in einer Gesamthöhe von 180 Milliarden Euro vornehmen. Von diesem Batzen Geld sollen gut 122 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Digitalisierung fließen.
Was den Absatz an E-Autos angeht, strebt der Wolfsburger Autoriese an, dass bis 2025 jedes fünfte verkaufte Fahrzeug der VW-Gruppe weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügt – also 20 Prozent. In 2030 werden in Europa voraussichtlich bereits rund 80 Prozent der ausgelieferten Volkswagen vollelektrisch sein, prognostizierte das Unternehmen anlässlich der Verkündigung der letzten Finanzzahlen.
Na es geht doch! Aber wozu braucht man 166kw? In solch einem Auto sind 90 kW vollkommen ausreichend, das würde den Verbrauch senken und man könnte durch einen kleineren Akku Gewicht sparen und die Ladezeit beschleunigen.
@Gunar:
Die 166kw beziehen sich auf die Leitung des Motors, nicht auf die Kapazität der Batterie.
Ich glaube kaum das hier eine 90kw/h Batterie eingebaut wird, die wäre für solch ein Fahrzeug viel zu teuer, eher 50-60kw/h werden da wohl rauskommen.
Aber gut ist es trotzdem das dann auch günstigere e-Fahrzeuge auf den Markt kommen
Bei Elektromotoren sollte die Leistung des Motors kaum Einfluss auf den Verbrauch haben. Vielleicht ist er minimal schwerer.
Viele, insbesondere Chinesen, achten auf die Leistung, Beschleunigung und Ladedauer. Unabhängig davon, ob benötigt. Da hier die ID-Familie schlecht abschneidet, ist sie in China gefloppt.
Ich finde die Ideen sehr gut – als Familie würde ich mir aber einen klassischen Kombi wünschen. Kein SUV oder irgendwelche Fließheck Varianten. Einen schönen langen Kombi mit sehr viel Stauraum der für Familien optimiert ist.