Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Activision-Aktionäre stimmen für Übernahme – US-Senatoren wehren sich

Elisabeth Warren und Bernie Sanders sind zwei der Senator:innen, die den Activision-Kauf von Microsoft unter Bobby Kotick verhindern wollen. Die Aktionär:innen des Spielekonzerns sind dafür.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Activision-CEO Bobby Kotick steht im Zentrum der Kritik bei der Übernahme des Spieleunternehmens durch Microsoft. (Foto: picture alliance / REUTERS | Brian Losness)

Die Aktionär:innen des Spielekonzerns Activision Blizzard haben für eine Übernahme durch die Xbox-Tochter von Microsoft gestimmt. 98 Prozent der Shareholder waren für den 68-Milliarden-US-Dollar-Deal. Dadurch würde Microsoft nach Sony und Tencent zum drittgrößten Spielepublisher aufsteigen. Derweil regt sich aber Widerstand aus einer anderen Richtung: Vier Senator:innen haben sich in einem Brief an das US-Kartellamt FTC gewandt, die Transaktion bitte zu prüfen. Sie befürchten, Bobby Kotick könnte durch die Übernahme gestärkt aus dem Sexismusskandal hervorgehen. Das berichtet das Wall Street Journal.

Kartellbehörde FTC mit scharfen Zähnen

Anzeige
Anzeige

Die Wettbewerbshüter der FTC müssen die Übernahme noch genehmigen, bevor sie rechtskräftig wird. Das passiert zu einer Zeit, in der die Behörde eine schärfere Gangart eingelegt hat. Letzten Sommer verordnete der frisch gewählte US-Präsident Joe Biden den USA mehr Wettbewerb und setzte Big-Tech-Kritikerin Lina Khan an die Spitze der Kartellbehörde. Der Auftrag: eine stärkere Fusionskontrolle auszuüben. Das gelang Khan dem Vernehmen auch schon: Die FTC soll Nvidia bei der geplanten ARM-Übernahme so unter Druck gesetzt haben, dass der Konzern von den Plänen abließ. Die Kartellbehörde kündigte bereits eine Prüfung des Activision-Microsoft-Deals an.

Senator:innen bitten um Prüfung wegen Bobby Kotick

Zusätzlich belastet der Sexismusskandal bei Activision Blizzard samt anhängiger Klage die Übernahme. Mitarbeiter:innen hatten in dessen Folge gestreikt und den Rücktritt von Geschäftsführer Bobby Kotick gefordert. 1.800 von ihnen unterschrieben eine entsprechende Petition. Kotick blieb und fädelte den Deal mit Microsoft ein, der ihm persönlich 390 Millionen Dollar einbringen soll. Das Unternehmen bestreitet das.

Anzeige
Anzeige

Linke Senator:innen wollen nun verhindern, dass er von der Fusion profitiert, und haben einen Brief an die FTC geschickt. Darin bitten sie die Behörde, zu prüfen, ob die geplante Transaktion die Flut von Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung und Missbrauchs sowie Vergeltungsmaßnahmen verschärfen könnte. Sie gehen dabei explizit auf die Rolle Koticks ein. „Dieser Mangel an Verantwortlichkeit, obwohl Aktionäre, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit fordern, dass Kotick für die von ihm geschaffene Kultur verantwortlich gemacht wird, wäre ein inakzeptables Ergebnis der geplanten Microsoft-Übernahme“, schreiben die Verfasser:innen Elizabeth Warren, Bernie Sanders, Cory Booker und Sheldon Whitehouse.

Anzeige
Anzeige

Kotick so skandalumwittert wie Blizzard

Bobby Kotick schafft es nicht, den Skandal um eine „ständige Kultur von sexueller Belästigung“ abzuschütteln. Immer wieder dringen Stimmen aus dem Unternehmen, die ihm bescheinigen, unverantwortlich gehandelt zu haben. Zudem soll er versucht haben, über seine damalige Lebensgefährtin bei Facebook Medienberichte über seine sexuelle Verfehlungen zu unterdrücken.

Im Sexismusskandal hat sich Activision Blizzard nun in einem Fall mit Beteiligten geeinigt und 18 Millionen Dollar bezahlt. Die Grundklage ist jedoch noch anhängig, außerdem gibt es Privatklagen wegen konkreter Missbrauchsfälle, zusätzlich ermittelt die Börsenaufsicht. Microsoft in Person von Corporate Vice President Lisa Tanzi sagte dem Wall Street Journal: „Wir glauben, dass Activision Blizzard weiterhin Fortschritte machen wird, und wir werden uns für weitere Fortschritte nach Abschluss der Transaktion einsetzen.“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige