- Android 16: Google bricht mit den Namenskonventionen
- Das sind die ersten offiziellen Android-16-Funktionen
- „Live-Activities“: Android 16 bekommt reduzierte iOS-Funktion
- „Adaptive“: Android 16 bringt Apps für jede Bildschirmgröße
- Smartphone-Steuerung per KI: Gemini bekommt mehr Erweiterungen
- Audio-Sharing und erweitertes Privacy-Dashboard
- Bessere Nachtfotos auf Instagram und Profi-Codec für Videos
- Android-16-Funktionen schon in Android 15 versteckt
- Mehr Ordnung mit Android 16: Gebündelte Benachrichtigungen à la Gmail
- Bringt Android 16 die App-Bubbles?
- Mehr Ruhe im Chat: „Notification Cooldown“
- Kommt mit Android 16 der Desktopmodus?
- „App-Funktionen“: Android-16-Feature schlummert noch
- Was könnte Android 16 noch mit sich bringen?
- Wann erscheint Android 16?
Android 16: Welche Funktionen das nächste große Update bietet – und welche noch kommen könnten

Google hatte sich mit dem Release von Android 15 gehörig Zeit gelassen und selbst die neuen Pixel-9-Modelle noch mit Android 14 veröffentlicht. Mit Android 16 soll es nun ganz schnell gehen. Schon in der ersten Jahreshälfte wird es laut Hersteller erscheinen. Nach zwei Entwicklervorschauversionen ist die Entwicklung in der öffentlichen Betaphase angekommen. Welche Funktionen Google schon angekündigt hat, und welche noch zu erwarten sind.
Android 16: Google bricht mit den Namenskonventionen
Nicht nur beim Releasezeitraum gibt es größere Änderungen mit dem Update auf Android 16, sondern auch bei Googles seit Jahren etablierter Namenskonvention brechen die Entwickler:innen. So besitzen Android-Iterationen seit Version 1.5 einen Süßigkeitennamen, der sich alphabetisch fortsetzt. Android 1.5 hatte den Zusatz „Cupcake“, 1,6 „Donut“, 2.0 „Eclair“ und Android 15 schließlich „Vanilla Ice Cream“.
Basierend auf diesem Muster würden wir erwarten, dass der Codename von Android 16 mit dem Buchstaben „W“ beginnt. Aber weit gefehlt. Laut Android-Experte Mishaal Rahman hat Google der nächsten Android-Version den Zusatz „Baklava“ verpasst.

Android 16 mit dem Süßigkeitennamen „Baklava“ erscheint früher als bisherige große Android-Updates. (Bild: t3n; Gemini)
Eigentlich hätte Google die nächste Android-Version der Nomenklatur zufolge eher „Waffle“ taufen sollen. Allerdings werden die Süßigkeitennamen schon seit Android 10 nicht mehr offiziell genutzt, sondern nur noch von Entwickler:innen. Mit „Baklava“ sollen gewissermaßen die großen Änderungen am Backend von Android zelebriert werden.
Das sind die ersten offiziellen Android-16-Funktionen
Mit dem Release der ersten Android-16-Vorschau hat Google erste Funktionen angekündigt: Unter anderem erweitert das Update den mit Android 13 eingeführten Foto-Picker, mit dem Nutzer:innen nur ausgewählte Bilder und Videos mit Anwendungen teilen können. Entwickler:innen können diese Funktion per Schnittstelle (API) direkt in ihre Apps einbetten. Auf diesem Wege sollte die Freigabe von Medien mit Apps nahtloser gestaltet werden, ohne Zugriff auf das gesamte Gerät oder eure Cloud-Speicher-Bibliothek zu gewähren.
Der aktualisierte Foto-Picker ist zudem keine exklusive Funktion von Android 16. Dank modularer Systemkomponenten, Google-System-Updates und Google-Play-Services wird das Feature auch von älteren Geräten bis Android 4.4 (API Level 19) unterstützt. „Die Integration erfordert nur ein paar Zeilen Code mit der zugehörigen Android-Jetpack-Bibliothek“, so Google.
Weiter bringt Android 16 DP1 eine frühe Version der sogenannten „Health-Connect“-Funktion, mit der Gesundheitsdatensätze geteilt werden können. Laut Google soll diese Funktion Apps ermöglichen, medizinische Datensätze im FHIR-Format zu lesen und zu schreiben. Mit dieser Lösung könnten Apps und medizinische Geräte – mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers oder der Nutzerin – Informationen und medizinische Aufzeichnungen austauschen, so wie es Wearables und Fitness-Tracker schon können. Das Feature ähnelt „Apple Health“ auf iPhones.
„Live-Activities“: Android 16 bekommt reduzierte iOS-Funktion
Mit der ersten Android-16-Beta liefert der Hersteller neue Funktionen, die sich auf das Verhalten von Apps auswirken. Eine dieser Neuerungen erinnert an Apples Live-Updates von iOS, die etwa Lieferzeiten von Bestellservices und anderen Dinge in der Dynamic Island anzeigen können. Bei Android 16 ist die Lösung zum einen auf den Sperrbildschirm beschränkt. Zum anderen soll der Umfang an verfügbaren Informationen eingeschränkter sein. So ist zunächst nicht geplant, Spielstände von Sportveranstaltungen anzuzeigen. Stattdessen wird die Funktion auf Fahrdienste, Essenslieferungen und Navigations-Apps reduziert.

Mit den „ProgressStyle-Templates“ erhalten Android-User:innen eine Art Dynamic Island, auch wenn Grundzüge des Features schon vor der iPhone-Funktion existierten. (Bild: Google)
Im Unterschied zu Apples Live-Activities in der Dynamic Island und Samsungs Now Bar, die mit dem Galaxy S25 angekündigt wurde und im unteren Teil des Sperrbildschirms angezeigt werden soll, ist Googles Lösung offenbar gut sichtbar auf dem Sperrbildschirm untergebracht. Auch in der Benachrichtigungsleiste könnte das Feature zu finden sein.
Eine grob ähnliche Funktion existierte im Grunde schon mit Android 12. Denn die Version verfügte über eine Schnittstelle, mit der Telefon-Apps die Dauer eines laufenden Anrufs in der Statusleiste anzeigen können.
„Adaptive“: Android 16 bringt Apps für jede Bildschirmgröße

Android 16: Apps sollen künftig auf jedem Display bildschirmfüllend dargestellt werden. (Bild: Google)
Smartphone-Steuerung per KI: Gemini bekommt mehr Erweiterungen
Audio-Sharing und erweitertes Privacy-Dashboard
Neu ist zudem laut 9 to 5 Google eine „Audio-Sharing“-Funktion, die es ermöglicht, Musik via Bluetooth mit anderen zu teilen. Das Feature wird nicht von allen Smartphones unterstützt, sondern sie erfordert recht aktuelle Geräte wie etwa Googles Pixel-8- und Pixel-9-Reihen.
Erweitert hat Google mit Android 16 das Privacy-Dashboard: In der nützlichen Übersicht zum Schutz der eigenen Privatsphäre kann im Detail eingesehen werden, welche App wann auf welche Berechtigung zugegriffen hat. Bislang war die Übersicht auf einen Zeitraum von 24 Stunden eingeschränkt, jetzt lässt sich der Zeitraum auf sieben Tage ausdehnen. Einige Hersteller bieten Optionen in ihren Softwareversionen schon an.
Bessere Nachtfotos auf Instagram und Profi-Codec für Videos

Android 16: Eine neue Schnittstelle soll die Fotoqualität bei Dunkelheit auf Instagram und Co. merklich verbessern, (Bild: Google)
Android-16-Funktionen schon in Android 15 versteckt
Die Anzahl der angekündigten Neuerungen ist noch überschaubar. Aber dank Googles quartalsweise erscheinenden Updates (QPR) können wir uns schon ein Bild davon machen, was noch Teil des Releases sein dürfte.
Denn zur Beschleunigung der Android-Entwicklung setzt Google auf ein sogenanntes „Trunk-basiertes“ Entwicklungsmodell. Hierbei arbeiten die Android-Entwickler:innen intern an einem einzigen, zentralen „Hauptstrang“ und nutzen „Flags“, um festzulegen, welche Funktionen und Schnittstellen (APIs) in einem bestimmten Build aktiviert sind.
Durch Kniffe können so noch inoffizielle, unangekündigte Funktionen aktiviert werden, wie es der Experte Mishaal Rahman regelmäßig unter Beweis stellt. Dank seiner umfangreichen „Android-Forschung“ können wir jetzt schon sehen, was Google für Android 16 geplant hat.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Funktionsweise von Features sich bis zum finalen Release verändern können. Ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass einige Funktionen auch schon in einer früheren QPR-Version veröffentlicht werden.
Mehr Ordnung mit Android 16: Gebündelte Benachrichtigungen à la Gmail
Überarbeitet wird mit Android 16 laut Rahman offenbar die Art, wie Benachrichtigungen angezeigt werden können. Android 16 enthält die Option „gebündelte Benachrichtigungen“, mit der sich eingehende Nachrichten ähnlich wie in Gmail organisiert werden sollen. Die Funktion ist standardmäßig deaktiviert, wie der Experte auf Android Authority erklärt.
Bringt Android 16 die App-Bubbles?
Mit Android 16 könnte zudem die Option einziehen, jede App in einer schwebenden „Blase“ anzeigen zu lassen. Eine reduzierte Variante besteht schon seit Android 11 für Chat-Apps.
Rahman zufolge könnte Google diese Funktion für jede App bereitstellen und temporäre Verknüpfungen in Blasenform für Browser, Dienstprogramme und mehr ermöglichen.
Mehr Ruhe im Chat: „Notification Cooldown“
Die Funktion namens „Notification Cooldown“ wurde schon mit Android 15 erwartet, nun könnte sie aber mit Android 16 erscheinen, heißt es. Sie sorgt dafür, dass bei einem Chat mit vielen Nachrichten nur die erste mit voller Lautstärke oder Vibration ertönt und die folgenden Nachrichten leiser abgespielt werden. Kurioserweise hat Google sie im Update auf Android 15 QPR2 erneut aktiviert. Daher ist ungewiss, ob sie Teil von Android 15 oder doch 16 wird.

Android-Funktion „Notification Cooldown“ könnte mit Version 16 kommen – oder früher. (Bild: Android Authority)
Kommt mit Android 16 der Desktopmodus?
Auch ein Desktopmodus ist seit Längerem im Gespräch und hätte angeblich auch mit Android 15 erscheinen können. Die „Flags“ wurden aber nicht umgelegt.

Auf dem Pixel Tablet konnte die Multi-Windowing-Funktion schon aktiviert werden. (Bild: Android Authority)
Mit einem Desktopmodus könnten Nutzer:innen mehrere Anwendungen gleichzeitig ausführen und die Größe der Anwendungsfenster frei ändern, so wie wir es von herkömmlichen Desktops gewohnt sind. Diese Funktion dürfte zum einen auf Tablets und Foldables mit größeren Bildschirmen sinnvoll sein. Zum anderen aber auch, wenn ein Smartphone an einen externen Bildschirm angeschlossen wird.
„App-Funktionen“: Android-16-Feature schlummert noch
Android 16 wird mit der Hilfe von Gemini 2.0 und sogenannten „App-Funktionen“ mehr und mehr zu einem KI-Betriebssystem: Denn die KI soll dazu in der Lage sein, „Aktionen im Namen von Nutzer:innen innerhalb von Anwendungen durchzuführen“. Man könnte das Feature letztlich als KI-Agent verstehen. Derzeit setzt Google für die Interaktion von Youtube, Spotify und weiteren externen Diensten auf sogenannte Erweiterungen.
Mittels der Agenten kann Google sich den Umweg über Erweiterungen sparen. Hierfür ist eine neue Schnittstelle erforderlich, die Teil von Android 16 sein wird, schreibt Mishaal Rahman bei Android Authority. Mit dieser können User:innen per Gemini App-Funktionen direkter ansteuern. Diese Art der Interaktion dürfte auch Teil von Project Astra und Android XR für AR-Brillen und -Headsets werden.
Was könnte Android 16 noch mit sich bringen?
Mit Android 16 könnte Googles erweitertes Sicherheitsprogramm fester Bestandteil des Betriebssystems werden, heißt es. Dieses Programm liefert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für Nutzer:innen, die einem erhöhten Risiko von Phishing, Überwachung und anderen Online-Angriffen ausgesetzt sind. Bislang konnte diese Funktion nur über eine Webseite aktiviert werden.
Bestandteil von Android 16 könnte ebenso eine Option werden, mit der der erweiterte Schutz direkt in den System-Einstellungen aktiviert werden kann. Rahman spekuliert, dass es eine neue „Advanced Protection API“ geben wird, mit der Apps erkennen können, ob die Funktion aktiviert ist und die Funktionen an die entsprechenden Sicherheitsbedürfnisse anpassen.
Wann erscheint Android 16?
Das große Update auf Android 16 soll laut Google im Laufe des zweiten Quartals erscheinen. Damit wird es Monate früher veröffentlicht als die Vorgänger, die zwischen August und Oktober bereitgestellt wurden.
Der frühere Release soll unter anderem damit zusammenhängen, dass die nächsten Pixel-Geräte auch mit neuen Android-Versionen ausgeliefert werden können. Beim Pixel 9 hatte das nicht geklappt: Die Geräte wurden mit Android 14 auf den Markt gebracht und erhielten erst zwei Monate später das Update auf Android 15.
Einen genauen Termin nannte Google bislang nicht, allerdings kursiert unter der Hand schon der 3. Juni 2025. Ob Google an diesem Tag wirklich das Update freigeben wird, bleibt abzuwarten.
Vor dem weit entfernten finalen Release dürften wir nach den ersten Developer-Previews im November und Dezember sowie der im Januar 2025 erschienen ersten Beta weitere Entwicklungsschritte erwarten: Drei weitere Betas sollen bis April 2025 ausgeliefert werden, bevor die finale Version von Android 16 zwischen Mai und Juni erscheinen dürfte.
Ich finde es extrem hilfreich, über Android 16 zu philosophieren, wenn Android 15 noch nicht einmal auf meinem Samsung S24 angekommen ist. Gibt es in Richtung Android 478 schon erste Leaks?
Ja, Samsung lässt sich in diesem Jahr besonders viel Zeit mit dem Update auf Android 15. Bald soll immerhin die Beta starten.
Da Android 16 früher an den Start geht, bleibt das nicht aus.