Galaxy Z Fold 4 und Flip 4 im Hands-on: Mehr Power und Android 12L für Samsungs Foldables
Der südkoreanische Tech-Konzern will mit den neuen Foldables seine Marktführerschaft in dem neuen Produktsegment weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr konnte der Hersteller allein in Deutschland um die 180.000 Einheiten absetzen, und allein in diesem Jahr sei geplant, eine halbe Million Foldables abzusetzen, wie Mario Winter, Samsungs Marketingchef für Deutschland, erklärte.
Im Foldable-Segment ist der Hersteller bereits der Marktführer mit einem Marktanteil von über 90 Prozent. Das ist indes wenig überraschend, da die Mitbewerber wie Xiaomi, Oppo, Huawei und Motorola zwar auch Foldables anbieten, diese sind jedoch entweder nicht weltweit verfügbar oder veraltet wie Motorolas Razr Fold. Mit den neuen Modellen Galaxy Z Fold 4 und Z Flip 4 will Samsung seiner Vorherrschaft also weiter ausbauen.
Im ersten Hands-on mit den Geräten muten die neuen Modelle zwar wenig anders als das Galaxy Z Fold 3 und Z Flip 3 (Test) an, allerdings hat Samsung sie an einigen sinnvollen Stellen verbessert und teils sogar im Gewicht reduziert.
Samsung Galaxy Z Fold 4: Neues Top-Foldable mit etwas anderem Seitenverhältnis als der Vorgänger
Das Galaxy Z Fold 4 besitzt wie die Vorgängermodelle der Fold-Reihe ein Außen- und ein Innendisplay. Dabei hat Samsung im Unterschied zum Fold 3 zum einen die Bildschirmränder reduziert und zudem das Seitenverhältnis geändert. Das Fold 4 besitzt nun beinahe ein quadratisch faltbares Innendisplay.
Das zusammenklappbare Innendisplay – Samsung nennt es „Dynamic AMOLED 2X“ – hat eine Diagonale von 7,6 Zoll mit 2.176 x 1.812 Pixeln und einem Seitenverhältnis von 21,6:18, während das des Fold 3 mit 22,5:18 daherkam. Wie der Vorgänger setzt Samsung auf eine adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz, wobei das neue Modell nun bei statischen Inhalten und Apps bis auf ein Hertz herunterregelt.
Geschützt wird der faltbare Bildschirm wie im vergangenen Jahr durch Ultra-Thin-Glas, das im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent widerstandsfähiger sein soll. Das Außendisplay besitzt eine Schicht Gorilla Glas Victus Plus, wie es auch bei den S22-Modellen zum Einsatz kommt.
Die Selfie-Kamera im Innendisplay ist wie beim Fold 3 unter der Bildschirm-Oberfläche versteckt. Dafür wurde die Auflösung des Bildschirms in diesem Bereich etwas reduziert. Auf diese Weise könne ausreichend Licht auf den Kamerasensor gelassen werden. Wenn man genau hinsieht, ist die Kameraöffnung weiterhin zu erkennen.
Beim Außendisplay des Galaxy Z Fold 4 setzt Samsung weiterhin auf eine Diagonale von 6,2 Zoll bei 2.316 x 904 Pixeln, aber auch hier ändert sich das Seitenverhältnis auf 23,1:9 von 24,5:9. Das Außendisplay bietet ebenfalls eine adaptive Bildwiederholrate von 120 Hertz, jedoch kann es nur auf 48 Hertz reduziert werden.
Zu den weiteren Neuerungen des Z Fold 4 gehört zudem die Überarbeitung der Scharniere. Damit kann das Gerät bei Bedarf aufgeklappt und -gestellt werden, etwa um an Videogesprächen teilzunehmen. Unter anderem durch das neue Scharnier wurde auch das Gewicht des Foldables reduziert: Anstelle der 271 Gramm des Vorgängers bringt es nur noch 263 Gramm auf die Waage.
Bei der Triple-Kamera setzt Samsung bei der Weitwinkelkamera des Fold 4 einen 50-Megapixel-Sensor mit optischem Bildstabilisator, Dual-Pixel-Autofokus und einer f/1.8-Blende. Auf dem Papier entspricht der neue Sensor einem deutlichen Upgrade gegenüber dem Fold 3.
Die Ultraweitwinkelkamera hat derweil einen 12-Megapixel-Sensor, eine f/2.2-Blende und 1,12 Mikrometer große Sensorpixel. Die Telezoom-Kamera mit dreifacher Vergrößerung besitzt eine Auflösung von zehn Megapixeln und eine f/2.4-Blende. Weiter sind ein optischer Bildstabilisator und ein Phase-Detection-Autofokus an Bord.
Die Unter-Display-Kamera im Innendisplay bietet vier Megapixel, hat 2,0 Mikrometer Pixelkantenlänge und verfügt bei festem Fokus über eine f/1.8-Blende.
Samsung Galaxy Z Flip 4: Neues Foldable für die Hosentasche
Das Z Flip 4 ist auch eine sanfte Weiterentwicklung des Flip 3. Das 1,9-Zoll-Außendisplay mit 260 x 512 Pixeln dient zum einen als Sucher, zum anderen können darauf Benachrichtigungen angezeigt und etwa die Musik gesteuert werden. Auch das Wetter kann eingeblendet werden, außerdem ist die Google-/Samsung-Pay integriert.
Das flexible 6,7-Zoll-Innendisplay löst mit 2.640 x 1.080 Pixeln auf und bietet wie das Fold 4 eine dynamische 1-bis-120-Hertz-Bildwiederholrate. Beim Z Flip 4 setzt Samsung auch außen auf Gorilla Glas Victus sowie Armor-Aluminium. Beim Innendisplay ist ebenso Ultra-Thin-Glass im Einsatz.
Auch beim Flip 4 verbaut Samsung einen neuen 12-Megapixel-Sensor mit Dual-Pixel-Autofokus und f/1,8-Blende. An Bord ist ebenso ein optischer Bildstabilisator (OIS). Die zweite Kamera auf der Außenseite besitzt wiederum zwölf Megapixel mit einem Sichtfeld von 123 Grad, f/2,2-Blende, mit der Ultraweitwinkelaufnahmen geschossen werden können.
Die Selfie-Kamera im Innendisplay verfügt über einen 10-Megapixel-Sensor und eine f/2,4-Blende. Im Innendisplay ist außerdem per Punch-Hole ein 10-Megapixel-Sensor integriert. Für Selfies könnt ihr dank des Außendisplays auch die beiden Hauptkameras verwenden.
Hinsichtlich der Softwarefunktionen für die Kamera hat Samsung auch ein wenig nachgelegt: Indem ihr das Flip teilweise aufklappt, wird laut Hersteller der sogenannte Flexcam-Modus aktiviert. Damit ist es möglich, Videos oder Gruppen-Selfies freihändig aus verschiedenen Blickwinkeln aufzunehmen. Diese lassen sich anschließend über die Lieblings-Apps betrachten, bearbeiten und teilen, so Samsung.
Der Akku des Flip 4 ist mit 3.700 Milliamperestunden ein wenig größer als der des Flip 3 geworden, der mit 3.300 Milliamperestunden aufwartete. Beide Foldable-Modelle unterstützen kabelgebundenes Laden mit 25 Watt und kabelloses mit 10 Watt. Über die Rückseite lassen sich per Wireless-Powershare zudem Ohrstöpsel wie die neuen Galaxy Buds 2 Pro aufladen.
Modell | Samsung Galaxy Z Fold 4 | Samsung Galaxy Z Flip 4 |
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Betriebssystem | One UI 4.1.1 basierend auf Android 12L | One UI 4.1.1 basierend auf Android 12L |
Display | Innen: 7,6 Zoll „Infinity Flex“ AMOLED, 1 bis 120 Hertz adaptiv, 2.176 x 1.812 Pixel (QXGA+, 21,6:18) Außen: 6,2 Zoll „Infinity-O“ AMOLED, 48 bis 120 Hertz adaptiv, 2.316 x 904 Pixel (HD+, 23,1:9) | 6,7 Zoll AMOLED Infinity-O Flex, 1 bis 120 Hertz adaptiv, 2.640 x 1.080 Pixel (FHD+); Außen: 1,9 Zoll AMOLED, 260 x 512 Pixel |
Prozessor | Snapdragon 8+ Gen 1 (SM8475) | Snapdragon 8+ Gen 1 (SM8475) |
Arbeitsspeicher | 12 GB LPDDR5 | 8 GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 128 GB bis 1TB GB UFS 3.1, nicht erweiterbar | 128 GB bis 512 GB UFS 3.1, nicht erweiterbar |
Hauptkamera | 12 MP Ultra-Weitwinkel F2.2, Pixelgröße: 1.12μm, FOV: 123 ̊; 50MP Weitwinkel Dual Pixel AF, OIS, F1.8, Pixelgröße: 1.0μm, FOV: 85 ̊; 10 MP Tele PDAF, F2.4, OIS, Pixelgröße: 1.0μm, FOV: 36 ̊ | 12 MP Ultra-Weitwinkel F2.2, Pixelgröße: 1.12μm, FOV: 123 ̊; 12 MP Weitwinkel Dual Pixel AF, OIS, F1.8, Pixelgröße: 1.8μm, FOV: 83 ̊ |
Frontkamera | Außen: 10 MP Weitwinkel, f2.2, Pixelgröße: 1.22μm, FOV: 85 ̊ Innen: 4 MP Weitwinkel F1.8, Pixelgröße: 2.0μm, FOV: 80 ̊ | 10 MP Weitwinkel F2.4, Pixelgröße: 1.22μm, FOV: 80 ̊ |
Akkukapazität | 4.400 mAh, (25 W kabelgebunden, 10 W kabellos) | 3.700 mAh (25 W kabelgebunden, 10 W kabellos) |
Konnektivität | 5G, LTE, WLAN 802.11 a/b/g (2,4 GHz), Wi-Fi 4, 5, 6 (2,4 GHz + 5 GHz), Wi-Fi 6E (6 GHz), Bluetooth v5.2 | 5G, LTE, WLAN 802.11 a/b/g (2,4 GHz), Wi-Fi 4, 5, 6 (2,4 GHz + 5 GHz), Wi-Fi 6E (6 GHz), Bluetooth v5.2 |
Abmessungen | Geschlossen: 155,1 x 67,1 x 15,8 mm Offen: 155,1 x 130,1 x 6,3 mm | Geschlossen: 84,9 x 71,9 x 17,1 mm; Offen: 165,2 x 71,9 x 6,9 mm |
Gewicht | 263 Gramm | 187 Gramm |
Farben | Graygreen, Phantom Black, Beige [Samsung.com exklusiv] Burgundy | Bora Purple, Graphite, Pink Gold, Blue [Bespoke Edition] Vorderseite/Rückseite(Yellow, White, Navy, Khaki, Red), Rahmen(Silver/Black/Gold) |
Sonstiges | Dual-SIM (1x 4FF Nano SIM + 1x eSIM), IPX8 | Dual-SIM (1x 4FF Nano SIM + 1x eSIM), IPX8 |
Preis | ab 1.799 Euro* | ab 1.099 Euro* |
Samsung Galaxy Z Fold 4 und Flip 4 mit Qualcomm-Chips und Android 12L
Im Unterschied zur Galaxy-S22-Serie nutzt Samsung wie bei den Foldable-Vorgängern abermals SoC von Qualcomm anstelle der eigenen Exynos-Chips. Bei beiden setzt der Hersteller den neuesten Top-Chip Snapdragon 8 Plus Gen 1 ein, der mit acht (Flip) respektive zwölf Gigabyte (Fold) DDR5-RAM und bis zu 512 Gigabyte UFS-Speicher bestückt ist.
Weiter sind beide Modelle nach IPX8 gegen Süßwasser geschützt, ein Schutz gegen Staub ist aufgrund der Scharniere noch nicht realisierbar.
Auf der Softwareseite hat Samsung Android 12L mit der hauseigenen Nutzererfahrung One UI 4.1.1 vorinstalliert. Wir erinnern uns: Google hatte Android 12L mit Optimierungen für Foldables und Tablets Ende 2021 angekündigt und im März 2022 freigegeben.
Die Android-Version optimiert etwa das Layout der Benutzeroberfläche für Foldables und verbessert die Platzierung von Startbildschirm, Sperrbildschirm, Benachrichtigungen, Schnelleinstellungen und mehr für größere Displays. Unter anderem bietet das Update eine Art App-Dock am unteren Ende des Bildschirms. Bis zu drei Apps lassen sich auf dem Display arrangieren und auf Wunsch gleichzeitig starten.
Diese Softwarefunktionen stehen nur auf dem großen Bildschirm des Fold 4 zur Verfügung. Damit soll es laut Samsung ein regelrechtes „Multitasking-Powerhouse“ sein.
Was Softwareupdates anbelangt, so bietet Samsung für seine neuen Modelle vier Jahre große Android-Updates und fünf Jahre lang Sicherheitspatches. Kein anderer Hersteller liefert einen längeren Updatezeitraum.
Samsung Galaxy Z Fold 4 und Flip 4: Wie teuer sind die neuen Foldables?
Das Galaxy Z Flip 4 ist in den Farben „Bora Purple“, „Graphite“, „Pink Gold“ und „Blue“ erhältlich. Der Startpreis mit acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Flashspeicher liegt bei 1.049 Euro.
Falls euch die vier Farben nicht zusagen, bietet der Hersteller das Flip 4 in der „Bespoke Edition“ an. In dieser könnt ihr das Foldable mit verschiedenen Glasfarben und Rahmenoptionen in 75 verschiedenen Kombinationen gestalten.
Das Galaxy Z Fold 4 wird in den Farben „Graygreen“, „Beige“ und „Phantom Black“ angeboten. Mit zwölf Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Speicher beginnt es bei 1.799 Euro. In Samsungs Online-Store wird das Fold 4 exklusiv mit bis zu einem Terabyte Speicher feilgeboten, das dann mit 2.259 Euro zu Buche schlägt. Die Vorbestellungen sind offen, ausgeliefert werden sollen die neuen Foldables ab dem 26. August 2022.
Modell | Preis in Euro |
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Galaxy Z Flip4 8GB + 128GB | 1099,-* |
Galaxy Z Flip4 8GB + 256GB | 1159,-* |
Galaxy Z Flip4 8GB + 512GB | 1279,-* |
Galaxy Z Flip4 8GB + 256GB (Bespoke Edition) | 1199,- (exklusiv im Samsung-Store)* |
Galaxy Z Fold4 12GB + 256GB | 1799,-* |
Galaxy Z Fold4 12GB + 512GB | 1919,-* |
Galaxy Z Fold4 12GB + 1TB | 2159,- (exklusiv im Samsung-Store)* |