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Ratgeber

Fintech: Was steckt hinter den innovativen Finanztechnologien?

Wenn es um junge Unternehmen und Start-ups in der Finanzbranche geht, fällt immer häufiger der Begriff Fintech. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Versuch, unsere Finanzgeschäfte zu digitalisieren. 

6 Min.
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Fintechs auf dem Vormarsch: Die Digitalisierung verändert zunehmend unsere Finanzbranche. (Grafik: Bundesdruckerei)

Die Finanzbranche ist im Wandel: Statt klassischer Banken erobern Fintechs immer erfolgreicher den Finanzsektor. Vor allem junge Unternehmen und Startups krempeln den herkömmlichen Zahlungsverkehr mit innovativen Ideen dabei ordentlich auf links. Doch was ist dran an den modernen Finanztechnologien? 

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Definition: Was ist ein Fintech?

Fintech – die Abkürzung steht für „financial technologies“. Der Begriff umfasst innovative Technologien in der Finanzbranche, die die Digitalisierung von Finanzgeschäften vorantreiben. Hinter den Innovationen stecken meistens Startups oder junge Unternehmen rund um digitale Finanz- und Bankdienstleistungen. Die Geschäftsmodelle der Fintechs wollen klassische Banken und Finanzdienstleister weiterentwickeln, ergänzen oder ganz ersetzen. Fintech ist kein offizieller Begriff. Eine rechtliche Definition existiert daher nicht.

Let’s talk facts: Die drei wichtigsten Fakten über Fintechs

  • Moderne und digitale Zahlungsmethoden liegen im Trend. Wir versenden Geld über Paypal, handeln mit digitalen Währungen oder kaufen digitale Kunst. Technologieorientierte Unternehmen in der Finanzbranche sind damit auf dem Vormarsch. Dadurch gerät der klassische Finanzsektor in Bedrängnis. Durch die Digitalisierung unseres Geldes und unserer Geschäfte werden die klassischen Finanzsektoren überflüssig. Big Data sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz treiben diese Entwicklung zusätzlich voran.
  • Gleichzeitig ist die Finanzbranche weltweit besonders stark reguliert. Dadurch sind die Markteintrittsbarrieren im Vergleich zu anderen Branchen recht hoch, wodurch Banken und der Finanzmarkt von digitaler Disruption durch neue, techgetriebene Konkurrenz bisher weitgehend verschont geblieben sind.
  • Die Anwendungsgebiete sind dabei klar gesteckt: Neben neuen Bezahlsystemen eröffnen Fintechs alternative Wege, das eigene Kapital gewinnbringend anzulegen oder in interessante Projekte zu investieren – Beratung und Absicherung inklusive. 

Was machen Fintech-Unternehmen?

Fintech-Unternehmen kümmern sich um den Einsatz moderner Technologien zur Digitalisierung der Bank- und Finanzbranche. Oft geht es darum, mittels digitaler Technologien wie Smartphones Innovationen zu schaffen, die es der Kundschaft einfacher machen, Finanzdienstleistungen zu nutzen, oder die Banking-Produkte attraktiver gestalten.

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Teilweise geht es aber auch darum, Dienstleistungen von Nutzer zu Nutzer anzubieten, für die bisher eine Bank als Zwischeninstanz erforderlich war – beispielsweise über Peer-to-Peer-Kreditplattformen wie Auxmoney oder Funding Circle. Aber auch Bezahllösungen wie Paypal oder Social-Trading-Plattformen sowie Formen der digitalen Finanzberatung werden zu Fintech-Unternehmen gezählt – beispielsweise automatisierte Anlageberatung (Robo-Advisor). Einige Fintechs wollen Banken ablösen, andere deren Angebot eher ergänzen.

Je nach Ausrichtung ist dann auch von Insur-Techs oder Wealth-Techs die Rede, wobei sich Erstere vor allem um Lösungen im Versicherungssektor drehen. Wealth-Techs hingegen beschäftigen sich allein mit der Vermögensverwaltung. Im Immobilienbereich tummeln sich wiederum die Prop-Techs.

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Welche Arten von Fintechs gibt es?

Insgesamt bestimmen vier Arten die Fintech-Landschaft: Peer-to-Peer-Lending, Crowdfunding, Blockchain und Digital Wallets.

Peer-to-Peer-Lending

Kredite von Privatperson zu Privatperson – das geht beim Peer-to-Peer-Lending. Über entsprechende P2P-Plattformen können Nutzer auch abseits der konventionellen Wege und ganz ohne Banken Darlehen beantragen und Zinsen sichern. 

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Damit entfallen wesentliche bürokratische Hürden und die oft hohen Gebühren. Denn P2P-Plattformen fungieren als reiner Marktplatz: Statt Kredite direkt zu gewähren oder abzulehnen, prüfen sie lediglich die Bonität eines Kreditnehmers und weisen ihn einer Risikoklasse zu. Die Entscheidung, ob ein Kredit tatsächlich vergeben wird, treffen die beteiligten Nutzer selbst – eine echte Chance also für alle, denen auf dem klassischen Weg die Hände gebunden sind.

Ganz ohne Risiko ist das natürlich nicht. Neben einem gewissen Ausfallrisiko besteht beim noch jungen Peer-to-Peer-Lending immer auch die Gefahr, dass ein Marktplatz Bonitäten falsch einschätzt – etwa aus Mangel an Erfahrungswerten oder weil Nutzer schlichtweg falsche Angaben machen. Und schließlich ist auch das beste P2P-Fintech nicht vor Insolvenz gefeit.

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Die Startseite der Crowdfunding-Plattform Kickstarter

Eine der bekanntesten Crowdfunding-Plattformen: Kickstarter. (Screenshot: Kickstarter.com/t3n)

Crowdfunding

Ganz ohne Zwischenhändler und in bester Gemeinschaftsmanier läuft die Finanzierung beim Crowdfunding – vorausgesetzt, das eigene Projekt holt auch genügend zahlungswillige Interessenten an Bord. 

Über Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter können Projektinitiatoren öffentlich geplante Projekte mitsamt konkreten Finanzierungszielen vorstellen, potenzielle Investoren können die Ideen mit selbst festgelegten Beträge unterstützen. Je nach Höhe der Investition winken nach Ablauf des Finanzierungszeitraums zuvor festgelegte Gegenleistungen, von der reinen Namensnennung in den Credits bis hin zum fertigen, gar signierten Produkt und üppigem Merchandise. 

Beim Crowdfunding geht es also weniger um lukrative Renditen oder Dividenden. Vielmehr stehen der Gemeinschaftsgedanke sowie die Freude an kreativen Ideen im Vordergrund des Fintechs. Auf diese Weise konnte schon so manches Projekt erfolgreich das Licht der Welt erblicken, meist aus den Bereichen Kunst, Film, Literatur, Gaming oder aus dem sozialen Sektor.

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Blockchain

Wer Krypto kennt, dem ist wohl auch die Blockchain ein Begriff. Dabei handelt es sich um dezentrale Datenbanken, über die Transaktionen und Daten nachvollziehbar und fälschungssicher protokolliert sowie verwaltet werden können.

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Etwas bildlicher kann man sich das Konstrukt als Perlenkette vorstellen: Die einzelnen Datensätze liegen fein säuberlich und chronologisch aufgereiht nebeneinander, pro neuem Datensatz gibt es einen neuen Block in der Reihe – oder eben der Blockchain. Auf diese Weise können auch abstrakte Werte wie digitale Zahlungsmittel schlüssig dokumentiert werden.

Digital Wallet

Nach der bargeldlosen Kartenzahlung sind nun Digital Wallets auf dem Vormarsch. Die digitalen Vertreter von Kredit- und Debitkarten speichern Zahlungsinformationen sowie Passwörter ihrer Nutzer und kommen in den meisten Fällen als praktische App daher.

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Fintechs in diesem Bereich bieten Nutzern die Wahl zwischen einer Art Prepaid-Wallet und einer Variante mit hinterlegtem Referenzkonto. Der große Vorteil: Über die E‑Wallets laufen Transaktionen viel schneller ab als über den herkömmlichen Zahlungsweg und lassen sich häufig wesentlich unkomplizierter ausführen.

Fintech made in Germany: Welche Fintechs gibt es?

Trotz Krisenjahr 2022 konnte sich Deutschland in Sachen Fintechs als Innovationsstandort etablieren – vor allem die deutschen Metropolen Berlin, München, Hamburg und Frankfurt sind wahre Fintech-Hochburgen – und wartet mit einigen echten Unicorns auf. In der Vergangenheit waren das zum Beispiel die Neobank N26 sowie die Neo-Broker Traderepublic und Scalable Capital. Allerdings machte vor allem N26 2022 und 2023 einige Negativschlagzeilen.

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Der deutsche Fintech-Markt hat aber noch mehr zu bieten. Hier sind einige der erfolgreichsten Startups:

  • Smava Das Online-Vergleichsportal Smava ist ein waschechter Vorreiter: 2007 startete das Fintech aus Berlin als erster Kreditmarktplatz Deutschlands, 14 Jahre später folgte die Fusion mit dem Hamburger Branchenkollegen Finanzcheck. Über die Plattform können Konsumenten Kreditangebote führender Banken vergleichen und den passendsten und günstigsten Tarif finden.
  • Auxmoney Neben Smava zählt auch das Düsseldorfer Fintech Auxmoney zu Deutschlands führenden Kreditplattformen. Ursprünglich als P2P-Plattform gestartet, kehrte Auxmoney seinem Ursprung 2022 den Rücken und konzentriert sich seitdem auf institutionelle Investoren.
  • Orderbird Das digitale Kassensystem begann 2011 als Startup in Berlin und sorgte für frischen Wind in Deutschlands Gastrolandschaft. Mittlerweile hat sich das Fintech mit 15.000 Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich als Europas führendes iPad-Kassensystem etabliert.
  • Seedmatch – Auch Deutschland kann Crowdinvesting. Das beweist das Fintech Seedmatch aus Dresden. Über einen kostenlosen Zugang können private wie institutionelle Anleger ab einem Investment von 250 Euro in interessante Unternehmen und Projekte investieren und bei deren Erfolg von attraktiven Renditen profitieren.

Was sind Conscious Fintechs?

Die Zeiten, in denen allein eine möglichst hohe Rendite zählte, neigen sich dem Ende zu. Für viele Anleger rückt auch der Nachhaltigkeitsgedanke mehr und mehr in den Fokus, Institutionen mit fragwürdiger Investmentwahl erscheinen zunehmend unattraktiv. Einige Fintechs haben diesen wachsenden Trend bereits erkannt. Statt in Waffen, Kohle oder Atomenergie investieren solche Conscious Fintechs das Kapital ihrer Kunden in umweltfreundliche und soziale Projekte oder Unternehmensfonds mit nachhaltigen Absichten.

Was ist eine Fintech-Aktie?

Aktien aus dem Fintech-Sektor sind das Bindeglied zwischen den Bereichen Finanzen und Technologie. Je nach Geschäftsmodell handelt es sich dabei also um Finanzdiensleistungsaktien oder Techaktien. Prozentual gesehen ist die Riege börsengelisteter Fintechs allerdings noch relativ dünn besetzt. Grund dafür ist unter anderem die Tatsache, dass sich viele dieser Unternehmen als ursprüngliche Startups noch im Aufbau befinden oder sich erst seit kurzer Zeit am Finanzmarkt etablieren konnten. Mit Dienstleistern wie Paypal, Block oder Coinbase sind die USA führend in Sachen Fintech-Aktien. Am Innovationsstandort Deutschlands sieht’s hingegen eher mau aus.

Mit ihren frischen, innovativen und disruptiven Herangehensweisen an herkömmliche Finanzdienstleistungen können Fintech-Unternehmen für Investoren mitunter ziemlich attraktiv sein. Schließlich bieten sich hier ernsthafte Möglichkeiten, an einer rasant wachsenden Branche teilzuhaben. Was das Risiko betrifft, gilt auch bei Fintech-Aktien: Erst sorgfältig prüfen, dann investieren. Der Fintech-Markt ist noch jung und recht volatil, ein gewisses Risiko bleibt also bestehen.

Ihr seid interessiert, wie sich die Startups in der Finanzszene entfalten, und wollt euch über spannende Entwicklungen und die neusten Trends in der Finanztechnologie informieren?

Auf dieser Themenseite findet ihr alle News und interessante Artikel rund um das Thema Fintech:

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