Diese Twitter-Alternativen solltest du kennen
Nachdem Elon Musk Ende Oktober 2022 Twitter übernommen hat, ist die Sorge der Nutzer:innen groß, dass Musk einen zu starken Einfluss auf die Social-Media-Plattform ausüben könnte. Denn so, wie Musk vor der Übernahme auf der Plattform mitmischte, tut er es auch danach – jetzt nur eben hinter den Kulissen. Auch der Wunsch nach einer dezentralen Alternative, in der es weniger Bots und Werbung gibt, wird bei den Nutzer:innen immer größer. Denn die Angst vor der Verbreitung von Hatespeech unter dem Deckmantel der freien Rede steigt. Immer mehr Nutzer:innen löschen ihre Accounts und wollen umziehen.
In diesem Artikel stellen wir dir sechs alternative Apps vor, die du anstelle von Twitter nutzen kannst – damit du deinen Twitter-Account löschen kannst.
Mastodon
Mastodon ist ein Mikroblogging-Dienst, der sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Gegründet wurde die Open-Source-Plattform von Eugen Rochko 2016. Anders als Twitter basiert Mastodon nicht auf einer Plattform, sondern auf verschiedenen Servern, ist also ein dezentrales Netzwerk. Auf Mastodon kannst du Kurznachrichten mit einer Länge von bis zu 500 Zeichen verschicken. Außerdem kannst du Bilder, Videos und Links mit deinen Follower:innen teilen. Optisch ähnelt Mastodon Twitter und erinnert durch seine dunklen Themen an das populäre Tweetdeck. Die Nachrichten werden in Anlehnung an das Maskottchens Mastodons „Tröts“ genannt, denn die Plattform wurde nach dem mammutähnlichen Urzeittier benannt. Mastodon kann im App-Store von Apple oder in Googles Play-Store heruntergeladen werden.
Hinweis: Auch t3n ist mit einer eigenen Instanz bei Mastodon.
Bluesky
bluesky-twitter-alternative-1558444/">Bluesky ist ein dezentrales, Twitter-initiiertes Social-Media-Projekt. Twitter-Gründer Jack Dorsey hat das Netzwerk finanziell unterstützt und ist ein Mitglied des Vorstands. 2019 gab er die Entwicklung eines neuen dezentralen Protokolls zum Betrieb von unabhängigen und freien Social-Media-Plattformen bekannt. 2022 hat sich Bluesky als Netzwerk unabhängig von Twitter gemacht. Im Grunde ist Bluesky eine abgespeckte Version von Twitter. Du kannst dir einen Benutzernamen zulegen sowie ein @-Handle. Du hast auf deiner Profilseite ein Profilbild, einen Hintergrund, eine Beschreibung und findest Zahlen zu deinen Follower:innen und den Accounts, denen du folgst. Deine Postings können bis zu 256 Zeichen umfassen und Fotos beinhalten. Außerdem kannst du auf Posts anderer antworten, sie „retweeten“, liken und melden.
Durch das Nutzen eines AT-Protokolls soll die Dezentralisierung der Plattform gewährleistet werden. Einziges Manko: Obwohl sich die App wie gewohnt im App-Store von Apple herunterladen lässt, benötigst du einen Einladungscode, um Bluesky nutzen zu können. Die Exklusivität hilft nicht nur dabei, enttäuschte Twitterer abzuwerben. Auch die Flucht vor Trollen, Bots und Hate-Speaker:innen soll die Plattform in die Exklusivität treiben. Wer nicht auf den Einladungslink warten möchte, kann sich auf der Website des Netzwerks in eine Warteliste eintragen und auf eine Einladung zur Beta-Version hoffen.
Mehr Infos zu der Twitter-Alternative Bluesky findest du im Ratgeber auf t3n.de:
- https://t3n.de/news/bluesky-twitter-alternative-1558444/
Die Plattform Reddit wurde bereits 2005 von Alexis Ohanian, Steven Huffman und Aaron Swartz gegründet. Bis 2017 war auch Reddit ein Open-Source-Projekt. Hier kannst du Textbeiträge und Links mit anderen Nutzer:innen teilen. Auch können die Posts anderer bewertet oder kommentiert werden. Reddit kann auf den ersten Blick etwas kompliziert wirken, da das Design nicht den neuesten Standards entspricht und die Oberfläche weniger intuitiv ist als die von Twitter. Reddit ist in Unterforen organisiert, die User:innen abonnieren und in denen sie dann selbst Beiträge erstellen können. Außerdem können Beiträge mit einem „Upvote“ oder einem „Downvote“ bewertet werden. Je mehr Upvotes ein Beitrag hat, desto prominenter wird er auf der Plattform dargestellt und kann sogar auf der Titelseite von Reddit landen.
Countersocial
Auch Countersocial ist ein Open-Source-Projekt. Das Netzwerk wurde 2017 von The Jester, einem anonymen Hacker aus den USA, gegründet. Countersocial wurde zunächst als „Instanz“ in Mastodon erstellt mit dem Ziel, eine trollfreie, botfreie und minimalistische Umgebung zu schaffen. 2018 trennte sich Countersocial von Mastodon. Das Social-Media-Netzwerk bietet dir die Möglichkeit, Nachrichten zu schreiben, Livestreams zu schauen oder selbst zu streamen, Videochats zu nutzen sowie eigene Communitys zu bilden. Du kannst die Beiträge nach Themen, Hashtags oder Benutzer:innen filtern. Posts kannst du kommentieren, teilen und liken.
Artifact
Artifact unterscheidet sich ein wenig von den bisher vorgestellten Apps, denn es ist keine reine Social-Media-Plattform, sondern eher ein News-Aggregator. Nutzer:innen bekommen einen personalisierten Nachrichtenfeed aus Artikeln verschiedener Medien. Dennoch hat die News-App eine soziale Komponente, weil du Kommentare verfassen kannst. Die Nutzung der App ist kostenlos. Artifact wurde von den Instagram-Gründern Mike Krieger und Kevin Systrom gegründet. Die App will mithilfe von KI die Wünsche und Interessen ihrer Nutzer:innen verstehen, einen personalisierten Newsfeed erstellen und es ermöglichen, die Artikel auch mit Freund:innen und anderen Leser:innen zu diskutieren. Die Artikel können kommentiert, bewertet, geteilt und gespeichert werden. Du kannst die App im App-Store von Apple oder in Googles Play-Store herunterladen.
Metas Twitter-Alternative
Es ist sicher keine Überraschung, dass auch Meta im Rennen um das neue Twitter mitmischt. Anfang März 2023 war bekannt geworden, dass die Facebook-Mutter an einer Twitter-Alternative auf Basis des dezentralen Mastodon-Protokolls Activity Pub arbeitet, die unter der Marke Instagram gelauncht werden soll. Die App soll textbasiert und dezentral funktionieren. Die Textnachrichten sollen maximal 500 Zeichen umfassen und mit Links, Fotos und Videos ergänzt werden können. Ob das Instagram-Twitter in die bestehende App integriert wird oder ob eine eigenständige App geplant ist, ist derweil unklar. Auch der Name der App ist bisher noch nicht ans Licht der Öffentlichkeit geraten. P92, so der Arbeitstitel, dürfte es eher nicht sein. Ein Leak zeigte aber unlängst, wie das Twitter von Instagram aussehen könnte.
Die eine Twitter-Alternative, zu der alle umziehen, gibt es (noch) nicht. Es gibt allerdings einige Apps, die nah an das Original herankommen und frustrierten Twitter:innen eine gute Alternative bieten. Einige haben in Sachen Dezentralisierung sogar die Nase vorn.
Ich habe auch einmal eine Liste von Twitter Alternativen erstellt. Gerade das Fediverse verdient eigentlich ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Es muss ja nicht immer nur Mastodon sein. Es gibt z.B. auch Firefish, was sogar bisschen mehr kann und was auch etwas schicker daherkommt.
https://hechtinsgefecht.de/twitter-alternative/