Macbook Pro mit M2, Mac Pro und mehr: Welche Macs Apple 2023 vorstellen könnte
Im Juni 2020 hatte Apple den Anfang vom Ende der Zusammenarbeit mit Intel angekündigt. Künftig sollen alle Macs und Macbooks anstelle von Intels X86-Prozessoren mit selbst entwickelten ARM-Chips angetrieben werden. Den Start machten im November 2021 das Macbook Air, das Einstiegsmodell des Macbook Pro (Test) und der Mac Mini, die jeweils mit einem M1-Chip bestückt wurden. Dann folgten der iMac 24 mit M1 (Test) im April 2021 und im Oktober 2021 die Macbook Pros mit hochperformanten M1-Pro- und M1-Max-Prozessoren.
Schließlich schickte der Hersteller mit dem Mac Studio Anfang März 2022 eine Mischung aus Mac Mini und Mac Pro ins Rennen, der von einem leistungsfähigen M1-Ultra-Chip angetrieben wird. Der „Powerriegel“ ist kein gänzlich neuer Prozessor, sondern besteht aus zwei miteinander verbundenen M1-Max-Chips. Laut Apple ist die M1-Prozessor-Serie damit vollständig.
Auch wenn die Entwicklung der M1-Chipfamilie abgeschlossen ist, hat Apple sein Mac-Portfolio noch lange nicht komplett umgestellt. Etwa bis Ende 2022 hat Apple sich Zeit gegeben, das Portfolio auf eigene Chipfüße zu stellen. Mit dem neu designten Macbook Air (Test) und einem Update des Einsteiger-Macbook-Pro hatte der Hersteller im Sommer 2022 seine M2-Chip-Generation eingeführt, die ein leichtes Performance-Upgrade zum M1 darstellt. Das ist aber nur der Start des M2-Portfolios, jedoch wird es laut Apple-Chef Tim Cook in 2022 keine neuen Produkte mehr geben.
Er sagte während der Verkündung der letzten Quartalszahlen, die Produktlinie sei für die Weihnachtssaison gesetzt („set“). Im März 2023 dürfte es dann mit neuen Macbook Pros weitergehen.
Anfang 2023: Update für Macbook Pro 14 und 16 mit M2 Pro und Max
Während wir ursprünglich schon im Oktober oder November 2022 mit neuen Macbook Pros gerechnet hatten, wird daraus laut Cook nichts. Als nächstes Zeitfenster für die Aktualisierung der Top-Macbooks gilt Ende März 2023. Denn das Frühjahrs-Event ist bei Apple mittlerweile ähnlich wie das September-Event zu einer Tradition geworden.
Große Design-Änderungen bei den Macbook Pros dürften wir nicht erwarten, da Apple seine Macbook Pros erst 2021 umfangreich umgestaltet hatte. Unter der Haube wird es derweil wohl einen größeren Leistungsschub geben, munkelt man. Denn die neuen Modelle sollen mit neuen Versionen der Pro- und Max-Chips erscheinen.
Hier deutet sich an, dass sich die Architektur der kommenden Chips von der des ersten M2 unterscheiden wird und einen größeren Performancesprung ermöglichen soll. Laut dem Analysten Jeff Pu und dem Branchenportal Digitimes (via Appleinsider) wird Apple seine weiteren M2-Generationen beim Chipfertiger TSMC im Drei-Nanomenter-Verfahren fertigen lassen. Die Produktion der neuen Chips soll Ende Dezember 2022 beginnen – damit wären sie für den Einsatz in den neuen Macbook Pros bereit. Die M1-Prozessoren und der erste M2-Chip basieren noch auf einer Fünf-Nanometer-Architektur.
Erste mutmaßliche Benchmarks des M2 Max-Chip in einem Mac14.1 lassen darauf hindeuten, dass die neue Prozessorgeneration einen ordentlichen Leistungsschub liefern wird. Im Vergleich zum M1 Max ist von über 2o Prozent die Rede.
Glaubt man den Informationen des in der Regel gut informierten Bloomberg-Reporters Mark Gurman, wird der M2-Max-Chip über zwölf CPU-Kerne verfügen, die sich aus acht Leistungs- und vier Effizienzkernen zusammensetzen, die von 38 Grafikkernen unterstützt werden. Die kommenden Notebooks sollen weiterhin mit bis zu 64 Gigabyte Speicher ausgestattet und mit beiden Bildschirmgrößen (14 und 16 Zoll) verfügbar sein.
Mac Mini: Kompakter Desktoprechner womöglich in 2 Ausführungen
Auch neue Versionen des Mac Mini seien in Arbeit, so Gurman. Wie die Macbook Pros mit M2 Pro und Max dürfte der kompakte Desktoprechner auch Anfang 2023 erscheinen. Laut Bloomberg-Reporter Mark Gurman können wir gar mit zwei verschiedenen Varianten rechnen.
Glaubt man Gurmans Insiderinformationen, so soll es zum einen ein Modell mit M2-Chip geben, das mit dem gleichen Chip wie das Macbook Air und das Pro-Modell versehen werden soll. Zum anderen teste Apple eine Version mit schnellerem M2-Pro-Chip. Letztere soll sich eher an Nutzer:innen mit höheren Leistungsansprüchen richten und sich damit ein wenig unterhalb des Mac Studio positionieren. Erste stichhaltige Hinweise über die Existenz eines neuen Mac Mini hat der Entwickler Steve Troughton-Smith in der Firmware des Apple-Studio-Displays als „Macmini 10,1“ entdeckt. Auch wenn der Entwickler vom Modell mit M2-Chip ausgeht, ist die Sachlage diesbezüglich nicht gesichert.
Ältere Berichte besagen, dass die neuen Modelle ein neues, kompakteres Design mit zusätzlichen Anschlüssen erhalten sollen. Anstelle von zwei könnten im nächsten Mac Mini vier USB-C-Ports verbaut sein. Darüber hinaus sollen sowohl die USB-Typ-A- und HDMI-Anschlüsse als auch der Ethernetport (RJ45) erhalten bleiben. Wie beim im April 2021 vorgestellten iMac 24 dürfte für die Energiezufuhr ein magnetischer Anschluss verbaut sein.
Mac Pro: Neuer High-End-Rechner wohl ohne „Extreme“-Chip
Der krönende Abschluss der Transition auf die eigene Prozessorplattform wird der Mac Pro werden, wie Tim Cook im Zuge des Apple-Events im März 2022 ankündigte. Bis dahin ist der Mac Studio das aktuelle High-End-Gerät, das in puncto Performance den aktuellen Mac Pro mit Intel-Chip in Benchmarks locker abhängt.
Wie Apple indes beim Nachfolger des modular aufgebauten Mac Pro vorgeht, ist noch recht unklar. Denn Profinutzer:innen erhoffen sich sicherlich wieder einen Rechner, der nutzerseitig in Sachen Speicher und Grafikkarte aktualisiert werden kann, was bei den bisherigen Macs mit hauseigenen Chips nicht möglich ist.
Glaubt man Gurman, werkelt Apple an einem „M2-Ultra“-Chip mit der doppelten Leistung des M2 Max. Der Bloomberg-Reporter geht davon aus, dass der Mac Pro in Varianten mit 24 und 48 CPU-Kernen und 76 sowie 152 Grafikkernen angeboten werden könnte. Beim Arbeitsspeicher könne Apple zudem auf bis zu 256 Gigabyte RAM gehen. Ein „M2-Extreme“-Chip mit der vierfachen M2-Max-Leistung sei angeblich gestrichen worden.
Es heißt, basierend auf Apples derzeitiger Preisstruktur hätte eine Version des Mac Pro mit M2-Extreme-Chip mindestens 10.000 Dollar ohne Extras kosten müssen. Das mache ihn zu einem „außergewöhnlichen Nischenprodukt, das wahrscheinlich nicht die Entwicklungskosten, die technischen Ressourcen und die Produktionsbandbreite wert ist, die es erfordern würde“.
Eine Konfiguration des Mac Pro, die sich laut Gurman in der Testphase befinde, umfasst 24 CPU-Kerne (16 Leistungs- und acht Effizienzkerne), 76 Grafikkerne und 192 Gigabyte Arbeitsspeicher.
Der Mac Pro könnte außerdem nicht allein kommen. Es kursieren Gerüchte, denen zufolge Apple einen Nachfolger des Pro-Displays XDR in der Mache hat. Das neue Modell könnte eine 7K-Auflösung anstelle der 6K-Auflösung besitzen und wie das 27-Zoll-Studio-Display mit einem iPhone-Chip bestückt sein. Unklar ist, ob die Bildschirmdiagonale bei 32 Zoll bleibt oder vielleicht auf 36 Zoll erhöht wird.
M2-Einsatz abseits der Macs und Macbooks
Nicht nur Apples Macs laufen mittlerweile mit den M2-Chips. Auch die im Oktober angekündigten neuen iPad Pros haben das schnelle System on a Chip (SoC) an Bord. Damit endet die Expansion der Apple-Silicon-Chips aber wohl nicht.
Denn es kursieren Gerüchte, denen zufolge Apple wohl sein erstes Mixed-Reality-Headset mit einem M2-Chip bestücken wird. Laut Bloomberg soll der leistungsfähige Chip von 16 Gigabyte RAM unterstützt werden und sich in puncto Leistung deutlich von Metas VR-Headset Quest 2 abheben, das mit Qualcomms Snapdragon-XR2-Chip und über sechs Gigabyte RAM verfügt.
M3-Chips auch schon in Entwicklung
Weiteren Berichten zufolge werkelt Apple, eigentlich wenig überraschend, schon an der dritten Generation der M-Chip-Familie. Einige Versionen des M3-Modells könnten aus bis zu vier Chips bestehen, was nach Ansicht des Portals The Information eine CPU mit bis zu 40 Kernen ermögliche. Zum Vergleich: Apples aktueller Topchip M1 Ultra besitzt 20 CPU-Kerne. Damit dürfte ein M3 Ultra, oder wie auch immer Apple den Chip nennen wird, eine erneute massive Leistungssteigerung unter Beibehaltung eines geringen Stromverbrauchs mit sich bringen. Glaubt man den Informationen von Bloomberg-Reporter Mark Gurman, könnten erste Versionen des M3 schon 2023 eingeführt werden.
Vorgesehen sei der Einsatz des M3 in einem aktualisierten 13-Zoll-Macbook-Air, einer 15-Zoll-Variante des Air sowie in einem neuen iMac und in einem Macbook mit zwölf Zoll. Angesichts dessen, dass gerade erst ein runderneuertes Macbook Air mit M2-Chip angekündigt wurde, dürften neue Versionen des Apple-Notebooks frühestens Mitte 2023 erscheinen, wobei Apple sich für Produktupdates auch mal anderthalb Jahre Zeit nimmt.